Warum scheinen manche Menschen besser mit Schicksalsschlägen umzugehen als andere? Ist Widerstandsfähigkeit angeboren oder kann sie erlernt werden? Und wie zerbricht man nicht an Krisen - sondern geht gestärkt aus ihnen hervor?
Ein Aschenputtel, das sich von der Boshaftigkeit der Stiefschwestern nicht entmutigen lässt, eine Pippi Langstrumpf, die sich alleine durch die Welt kämpft und sie sich „widewide wie sie ihr gefällt" gestaltet oder Charles Dickens Waisenkind Oliver Twist, das an seinem harten Leben und nagendem Hunger nicht zugrunde geht. Geschichten wie diese zeigen uns die Widerstandsfähigkeit und das Durchhaltevermögen bekannter Figuren. Durch die aktuelle Coronakrise sind wir selbst dazu angehalten, „Resilienz“ an den Tag zu legen.
Was steckt hinter diesem Begriff, der derzeit in so vieler Munde ist?
„Es ist dies die Kompetenz, Belastungen und Krisen mithilfe von personalen und sozialen Schutzfaktoren angemessen bewältigen zu können“, erklärt die Resilienz-Forscherin Maike Rönnau-Böse im Gespräch mit der „Presse". Auf der persönlichen Ebene kann dies etwa die Fähigkeit sein, Probleme zu lösen. Auf der sozialen Ebene ist es zum Beispiel ein soziales und unterstützendes Netzwerk. „Menschen können aufgrund dieser Schutzfaktoren besser mit schwierigen Situationen umgehen. Sie entwickeln eigene Ideen, holen sich Trost und Unterstützung, kennen eigene Stärken und wissen diese einzusetzen. Sie kennen aber auch ihre Grenzen.“