Leitartikel

Weltmeister im Schuldenmachen und Steuerhinterziehen

APA/HANS PUNZ
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Die Krise hat wichtige Erkenntnisse über die Unternehmerkultur in diesem Land ans Licht gefördert: Sie sind nicht unerwartet und dennoch ernüchternd.

So manches Regierungsmitglied ist in Tagen wie diesen etwas verbittert. Statt Lobeshymnen und Huldigungen wie im Kleinwalsertal mehrt sich Kritik am Krisenmanagement von Türkis-Grün. Dabei habe es so etwas nie zuvor gegeben, gab es ja keinerlei Blaupause für diese Coronakrise, argumentieren sie. Natürlich gelingt da nicht alles sofort. Natürlich passieren Fehler. Aber alles im allem? „Im internationalen Vergleich kann sich die Performance doch sehen lassen“, betont so manches Regierungsmitglied. Tatsächlich gibt es in diesem Land die Tendenz, am Ende das Rettungsteam für die Verunglückten verantwortlich zu machen. Was aber gleichzeitig nicht heißen darf, dass Rettungskräfte sakrosankt sind.

Die Krise hat einige Erkenntnisse wieder ins Bewusstsein gerückt. Manche davon sind nicht neu, aber man vergisst sie schnell. Eine davon hat der deutsche Philosoph Michael Werz so formuliert: „Westliche Wohlstandsgesellschaften haben ein wenig ausgeprägtes Langzeitgedächtnis.“ Sprich: Die Menschen interessiert die politische Leistung von gestern nicht, wenn sie morgen ihren Job verlieren könnten.

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