Physiotherapie

Welche Therapiegriffe digital (un-)möglich sind

Symbolbild.
Symbolbild.(c) imago/photothek (Ute Grabowsky / photothek.net)
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Von OP-Beschwerden über (Home-Office bedingte) Rückenschmerzen bis Schwindel: Physiotherapie ist nun auch per Video erlaubt – machbar ist aber nicht alles.

Saskia Moser richtet sich in ihrem Sessel auf, nimmt die Schultern zurück, legt die Fußsohlen flach am Boden ab. Sie streckt den linken Arm zur Decke, lehnt sich nach außen, blickt zu den Fingern hoch, dreht die Handfläche nach oben. Den rechten Arm streckt sie zeitgleich nach unten. Dann wird gewechselt. „Es sieht aus, als würde ich einen Sitztanz machen“, lacht sie in die Kamera ihres Laptops, „darum heißt die Übung vermutlich Bollywood.“ Ihre Wirkung: „Der Rücken wird gelockert, ich fühle mich wacher“, sagt die Notariatsangestellte, die seit März im Home-Office sitzt. „Seither bewege ich mich weniger und bin viel öfter verspannt.“

»„Viele, die schmerzfrei waren, klagen seit dem Home-Office über Beschwerden.“«

Mit ihren Beschwerden ist Moser nicht allein. „Die Coronakrise hat den meisten den täglichen Weg in die Arbeit und zurück genommen, dieser Bewegungsmangel rächt sich jetzt“, sagt Physiotherapeut Dominic Rinkel. Hinzu kämen improvisierte Arbeitsplätze: Der Ess- wurde zum Schreibtisch, der Lehn- zum Bürostuhl. Die Folge: „Viele, die vorher schmerzfrei waren, klagen nun über einen steifen Nacken, ein Ziehen im Brust-, Lendenwirbel- oder Schulterbereich.“ Und: „Sehr viele, die ihre Beschwerden dank Physiotherapie im Griff hatten, wurden rückfällig.“

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