Deutsche Bundesliga

Wie man Fußballtore kontaktlos richtig feiert

APA/AFP/POOL/STUART FRANKLIN
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Ein Mahnschreiben der Deutschen Bundesliga erging an alle Klubs, Hertha BSC setzte es beim 4:0-Derbysieg prompt um.

Berlin. Tore schießen ist erlaubt, auch feiern sollen und dürfen die Fußballprofis sie – nur nicht zu ausgelassen. In der vergangenen Woche sorgte der Jubel bei Hertha BSC (3:0 gegen Hoffenheim) Kapitän Vedad Ibisevic für öffentliche Diskussionen. Man lag sich in den Armen, es wurden – allen Anti-Corona-Maßnahmen zum Trotz – Küsschen verteilt. Zu viel der Emotionen für die Deutsche Fußball Liga (DFL). In einem Brief an alle Klubs, berichtet „Bild“ wurde eindringlich vor solchen Zusammenkünften gewarnt.

Herthas Spieler nahmen sich das zu Herzen, beim 4:0 im Derby gegen Union (mit ÖFB-Legionär Trimmel) hielt man sich bewusst zurück. Im Hygiene- und Sicherheitskonzept zur Fortsetzung der Saison (gleiche gilt ab 2. Juin auch in Österreich) wird empfohlen, auch in diesem Fall Abstand zu wahren. Erlaubt sind nur Ellbogen- und Fußkontakte, in der österreichischen Version steht sogar der Ein-Meter-Abstand festgeschrieben.

Nach dem rauschenden Derby-Sieg saß Hertha-Trainer Bruno Labbadia mit seinen Klubchefs bis in die Nacht auf dem Olympiagelände zusammen und genoss – im gebotenen Corona-Abstand freilich – den süßen Moment des Augenblicks. Zwei Spiele, zwei Siege, sein Einstand ist mehr als gelungen und von Abstiegskampf beinahe keine Rede mehr. 34 Punkte stehen zu Buche, Labbadia sagt, dass der Abstieg mit 40 abgewandt wäre. „Träumen“ sei also noch verboten, ganz ohne Einschreiben.

Der La-Ola-Jubel der Hertha-Spieler vor der leeren Osttribüne hatte einen Hauch von Stolz und Trotz gehabt. Labbadia: „Es war nicht zu erwarten, dass wir schon so weit sind, dass wir die Geduld aufzeigen und so überzeugend den Ballbesitz-Fußball zeigen. Das war super.“

Zum sportlichen Aufschwung passt, dass Finanzchef Ingo Schiller bei der virtuellen Mitgliederversammlung am Sonntag wirtschaftlich solide Zahlen präsentieren kann. Einen operativen Gewinn wird es wegen der Corona-Pandemie nicht geben. Aber das Eigenkapital ist zum Jahresende 2019 von 12,6 Millionen Euro auf 182,5 Millionen Euro gestiegen. Der Hertha-Konzern verfügte auch dank der Zahlungen von Investor Lars Windhorst über liquide Mittel in Höhe von 109 Millionen Euro. Hertha stehe in der Krise auf der Chancenseite, meinte Schiller.

(FIN/DPA)

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