Rivalen in Rot, das Debakel der Silberpfeile und ein heimlicher Star: Netflix liefert den Vorgeschmack auf die Formel-1-Saison.
Anfangs hat Toto Wolff der Netflix-Crew noch einen Korb verpasst. Dann hat sich der Mercedes-Teamchef die erste Staffel auf einem Langstreckenflug nach Australien angesehen, und in der zweiten Staffel ist er nun selbst einer der Hauptdarsteller. Die Doku-Serie „Formula 1: Drive to Survive“ ist die Speerspitze in der Strategie des neuen Formel-1-Besitzers Liberty Media. Das Ziel: Die altbackene Königsklasse des Motorsports soll eine globale Unterhaltungsmarke werden.
Auch wenn Formel-1-Rennen zuletzt längst nicht so langweilig waren wie ihr Ruf – im Machwerk des britischen Produzenten James Gay-Rees („Senna“, „Ronaldo“, „Diego Maradona“) gibt das Im-Kreis-Fahren ohnehin nur den Rahmen vor. Die Geschichten dieses Sports werden davor, danach und dazwischen geschrieben, und genau dann weiß Gay-Rees seinen exklusiven Zugang zu den Boxen, den Besprechungsräumen und den Familientischen der Fahrer und Teamchefs auszuspielen.