Coronainfektionen bei der Post lösen einen Konflikt zwischen dem Bund und Wien aus.
Ressentiments

Volkspartei gegen das „rote Wien“

Die ÖVP sucht die Konfrontation mit Wien und baut dabei auf altbewährte Ressentiments gegen die Hauptstadt. Aber wie stark sind diese überhaupt noch?

Das war kein Zufall: Als Innenminister Karl Nehammer am Montag eine eilig einberufene Pressekonferenz gab, um mangelnde Informationen aus der Bundeshauptstadt über den Umgang mit Coronainfektionen zu beklagen, hatte er nicht nur die Coronakrise im Auge. Wien befindet sich bereits im Wahlkampf für die Gemeinderatswahl im Oktober und der türkise Innenminister, gleichzeitig Bezirksparteichef in Wien Hietzing, ist da mitten drin. Die Karte, die er dabei spielt: Gegen das rote Wien.

Der regierenden Wiener SPÖ kann das nur recht sein: Bürgermeister Michael Ludwig bekommt damit ein Thema zugespielt, auf das er den Wahlkampf zuspitzen kann. Ludwigs Vorgänger Michael Häupl hatte bei den letzten Wahlen mit einem anderen Thema gepunktet: Mit dem von Heinz-Christian Strache ausgerufenen „Duell um Wien“. Den Angriff der Freiheitlichen auf den Bürgermeistersessel abzuwehren – das reichte Häupl aus, um mehrere Wahlsiege einfahren zu können. Diesmal funktioniert das nicht mehr. Strache kann keine ernsthaften Ambitionen auf die Führungsposition anmelden, sein Nachfolger in der FPÖ, Dominik Nepp, auch nicht.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

PK 'KRIMINALITAeT UND AKTUELLES ZUM CORONA-VIRUS': NEHAMMER
Corona

Nehammer und Hacker - ziemlich beste Feinde

Der türkise Innenminister und Wiens roter Gesundheitsstadtrat decken einander mit Vorwürfen ein. Wer hat recht?
Gastkommentar

Wie Nehammer die SPÖ rettet

Mit simplem Kurz-Bashing wird die SPÖ nicht weit kommen. Wie es besser geht, zeigt gerade die Wiener Partei.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.