Skisport

Anna Veith: Rücktritt einer Lichtgestalt

Anna Veith ist Super-G-Olympiasiegerin, dreifache Weltmeisterin und gewann zweimal den Gesamt-Weltcup
Anna Veith ist Super-G-Olympiasiegerin, dreifache Weltmeisterin und gewann zweimal den Gesamt-WeltcupAPA/MIRJA GEH
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Die 30-jährige Anna Veith, geborene Fenninger, erklärte am Samstag in einer ORF-Sendung ihren Rücktritt vom aktiven Skisport. „Ich habe meinen Kindheitstraum gelebt - und jetzt bin ich glücklich, dass ich als gesunder Mensch meine Karriere beenden kann."

Olympiasiegerin Anna Veith hat am Samstag ihren Rücktritt vom aktiven Skisport erklärt. "Ich bin glücklich, dass ich heute meine Karriere gesund und erfolgreich beenden kann", sagte die aktuell erfolgreichste Skirennläuferin Österreichs in einer ÖSV-Aussendung. "Ich habe meinen Kindheitstraum gelebt. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt aufzuhören."

Die Olympiasiegerin von 2014, dreifache Weltmeisterin und zweifache Gesamtweltcupsiegerin hat alles gewonnen, was im Skisport möglich ist. "Ich bin sehr stolz auf das, was ich erreicht habe", erklärte Veith. "Aber ich weiß auch, wie viele Mühen und Entbehrungen dazu gehört haben. Meine Leidenschaft für den Sport hat mich immer angetrieben, ich habe alles gegeben und die harte Arbeit wurde immer belohnt", betonte die Salzburgerin.

„Alles daran gesetzt, wieder zurückzukommen“

Dies sei aber nun anders. "Im letzten Winter habe ich alles daran gesetzt, wieder zurückzukommen und Vertrauen zu finden, aber es ist mir einfach nicht mehr gelungen, dahin zu kommen wo ich hin wollte." Darum hat Veith die Bereitschaft gefunden, den Schlussstrich zu ziehen. "In meinem Leben war der Sport so viele Jahre die absolute Nummer eins. Ich durfte das machen, was ich unbedingt wollte und am meisten liebte. Das weiß ich sehr zu schätzen, aber für mich ist jetzt der richtige Zeitpunkt aufzuhören."

Der größte Erfolg aus Sicht der 30-Jährigen, ist der, der sie auch am meisten bewegt hat: "Der emotionalste Moment war zweifelsohne die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang. Nach meiner ersten schweren Verletzung im Jahr 2015 wusste niemand, ob es wieder möglich sein wird so Ski zu fahren, wie ich es davor gemacht habe. Diese Medaille war der Beweis dafür und der Lohn für die harte Arbeit", erinnert sich die dreifache österreichische Sportlerin des Jahres.

„Wahnsinns-Moment in Meribel“

"Ein weiterer Wahnsinns-Moment, an den ich mich mein Leben lang erinnern werde, war das Weltcup-Finale in Meribel, wo ich mich in letzter Sekunde im Gesamtweltcup gegen Tina Maze durchsetzen konnte. Nach wochenlangem Zweikampf auf höchstem Level ein sehr spezieller Sieg für mich. Ein Sieg im Gesamtweltcup ist etwas, wovon jeder Skifahrer seit seiner Jugend träumt. Es heißt, du bist die Beste. Es gibt niemanden in diesem Sport, der in dieser Saison besser war als du. Das ist ein besonderes Gefühl."

Veith freut sich nun auf ihr Privatleben. Familienplanung wird dabei in Zukunft ebenso eine Rolle spielen, aber nicht sofort. "Manuel und ich wünschen uns eine eigene Familie, aber wir haben nicht so einen Stress und genießen die Zeit für uns", sagte sie im ORF-Interview mit Alexandra Meißnitzer.

Was sie nun macht, kann Veith noch nicht konkret beantworten. "Ich stelle mir jeden Tag die Frage, es gibt noch nichts Konkretes." Sie möchte ihre Werte weiterverfolgen, die Jugend unterstützen und "meine Erfahrungen weitergeben". Einen Trainerjob im klassischen Sinn könne sie sich aber nicht vorstellen. Sie möchte die Zeit auch nutzen, daheim Wurzeln zu schlagen, aber gerne in Zukunft "mit einzelnen Athleten über aktuelle Geschehnisse sprechen".

Veith freut sich auf ihr Privatleben und das, was kommt: "Ich fühle mich befreit, es ist schon eine gewisse Last von den Schultern gefallen", sagte sie nach der Bekanntgabe. "Mein Leben lang durfte ich Skirennlauf als meinen Beruf bezeichnen. Nie habe ich etwas anderes gemacht. Nie habe ich etwas anderes so sehr geliebt. Der Geruch von frischem Schnee. Die frühen Morgenstunden am Gletscher. Das Team. Das alles wird mir schon fehlen. Was jetzt kommt, weiß ich noch nicht, aber ich freue mich drauf."

(APA)

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