Coronavirus

Hochrisikopflege: Betreuer ohne Tests und Quarantäne

Rund 60.000 großteils ausländische Personenbetreuerinnen arbeiten in Österreichs Haushalten (Symbolbild).
Rund 60.000 großteils ausländische Personenbetreuerinnen arbeiten in Österreichs Haushalten (Symbolbild).imago images/epd
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Rund 60.000 Personenbetreuerinnen arbeiten hierzulande mit Hochrisikopatienten. Das großteils aus dem Ausland stammende Personal braucht weder Quarantäne noch Tests. Und selbst wenn diese vorgeschrieben sind, wird das anscheinend auch kreativ umschifft.

Die Coronamaßnahmen der Regierung haben vor allem ein Ziel: Die Hochrisikogruppen sollen geschützt werden, um Tote zu verhindern. Rund 60.000 großteils ausländische Personenbetreuerinnen arbeiten in Österreichs Haushalten mit genau diesen Hochrisikopatienten. Dennoch brauchen sie – sofern sie aus Österreichs Nachbarstaaten kommen – keine Quarantäne und keinen Corona-Test. Eine Ein- und Ausreise ist schon seit Wochen ungehindert möglich.

Personenbetreuerinnen aus Nachbarstaaten wie der Slowakei, Tschechien oder Ungarn gelten nämlich als Pendler-Berufsverkehr und sind daher von der Anwendung der Verordnung ausgenommen. Anders ist das bei Betreuungskräften aus Rumänien, Polen oder Bulgarien: Weil es keine gemeinsame Grenze mit Österreich gibt, müssen sie einen Covid-19-Test vorlegen, oder hierzulande zwei Wochen in Quarantäne gehen.

Ungleiche Regelungen für EU-Staaten

Macht das Virus Länderunterschiede? „Die Situation in Rumänien ist doch deutlich angespannter als etwa in der Slowakei“, argumentiert man im Gesundheitsministerium und verweist auf Bemühungen, auch für andere EU-Länder praktikable Regelungen zu finden. So gibt es etwa seit Mitte Mai Korridorzüge aus Rumänien, die Pflegerinnen nach Österreich bringen. Ein Ticket kostet rund 280 Euro – darin enthalten ist auch ein Coronatest, der bei Ankunft (aber nicht vor Abfahrt) gemacht wird.

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