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Schweden hat viel falsch gemacht, aber manches auch besser

Stockholm
Stockholm APA/AFP/JONATHAN NACKSTRAND
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Es war ein Fehler, viele Tote in Kauf zu nehmen, um die Bevölkerung gegen das Coronavirus zu immunisieren. Richtig war es, den Bürgern zu vertrauen.

Schweden galt einmal als das Musterland der Sozialdemokratie. Nirgendwo sonst war der Ausbau des Sozialstaats so weit gediehen. Das internationale Ansehen des Ministerpräsidenten Olof Palme, der von 1969 bis zu seiner Ermordung 1986 regierte, war dem Willy Brandts und Bruno Kreiskys vergleichbar. Die Begeisterung der Linken erlahmte erst, als Schweden in den frühen 1990er-Jahren den „Dritten Weg“ zwischen Kapitalismus und Sozialismus aufgab. Die Sozialleistungen wurden zurückgefahren, das Pensionsalter wurde über einen Automatismus an die steigende Lebenserwartung angepasst, das Bildungs- und Gesundheitswesen öffnete sich dem Wettbewerb.

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Seit 2014 regiert in Stockholm Ministerpräsident Stefan Löfven. Auch er ist ein Sozialdemokrat, aber der Beifall, den er erhält, kommt von rechts und gilt dem schwedischen Sonderweg in der Coronakrise. Im Gegensatz zu fast allen anderen europäischen Ländern (mit der Ausnahme Islands) verzichtete die sozialdemokratische Regierung darauf, die Gesellschaft in einen Ausnahmezustand zu versetzen. Sie ging davon aus, dass die rasche Durchseuchung der Bevölkerung besser wäre als die Eindämmung der Infektionen.

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