Wieder eine neue Abspaltung: Macrons Mehrheit schmilzt

Macrons Zustimmungswerte sinken rapide - parallel dazu verlassen immer mehr Abgeordnete seine Partei.
Macrons Zustimmungswerte sinken rapide - parallel dazu verlassen immer mehr Abgeordnete seine Partei.APA/AFP/STEPHANE LEMOUTON
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Die absolute Mehrheit der Präsidentenpartei ist schon seit einer Woche Vergangenheit. Doch erneut gründeten mehrere Abgeordnete eine neue Fraktion.

Die Parlamentsmehrheit von Frankreichs Präsident Macron schmilzt weiter: Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche kündigten Abgeordnete der Präsidentenpartei „La République en Marche" (LREM, die Republik in Bewegung) am Dienstag die Gründung einer eigenen Fraktion in der Nationalversammlung an. Macrons Kurs in der Coronakrise ist massiv umstritten.

Die neue Gruppe namens "Agir Ensemble" (Gemeinsam handeln) umfasst 17 Abgeordnete. Sie stammen mehrheitlich aus dem Mitte-Rechts-Lager sowie Macrons Partei LREM. Die Fraktion des Präsidenten verliert damit sieben Mitglieder und hat nun nur noch 281 Unterhaus-Sitze - acht weniger als die absolute Mehrheit von 289 Sitzen.

„Konstruktive Zusammenarbeit"

Die neue Fraktion unter ihrem Vorsitzenden Olivier Becht kündigte eine "konstruktive" Zusammenarbeit mit Macrons Partei an. Vor einer Woche hatte sich eine erste Gruppe abgespalten und von Macron massive Investitionen in das angeschlagene Gesundheitssystem gefordert. Dessen politische Projekte sind vorerst nicht gefährdet: Macrons Partei hat weiter die Unterstützung der verbündeten Liberalen sowie der gemäßigten Konservativen.

Viele Wähler lasten dem Präsidenten allerdings die mehr als 28.400 Corona-Todesopfer in Frankreich und den Wirtschaftseinbruch an. Laut einer neuen Odoxa-Umfrage halten ihn nur noch 35 Prozent für einen "guten Präsidenten" - sieben Prozent weniger als vor einem Monat.

(APA/AFP)

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