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Jeder gegen jeden oder: Von A nach B auf Wiener Art

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Wenn jeder nehmen will und keiner geben: Verkehrsnachrichten aus der Ich-Gesellschaft.

Wer sich hierorts in Sachen Verkehrspolitik zu Wort meldet, muss wohl damit rechnen, dass manches dabei unter die Räder kommt. Meine jüngsten Hinweise auf enge Gehsteige und die Einrichtung eines Pop-up-Radwegs in der Praterstraße hatten eine lebhafte Leserdebatte zur Folge, die neben einigem an Konzilianz auch viel gegenseitiges Unverständnis zutage förderte. Das viele Mehr an Platz, den je anderen Verkehrspartizipienten abgefordert, stand allzu selten einem Weniger gegenüber, das man seinerseits in Kauf zu nehmen bereit schien; und wo die Forderung nach mehr Respekt aus den Zeilen scholl, war sie meist an andere und kaum je an die eigene Klientel gerichtet.

Am ehesten waren es Radfahrer, die ihrerseits an Radfahrern Verbesserungswürdiges erkannten, was wenig überraschend damit korrelierte, dass gerade die Gemeinschaft der Pedaleristen auch sonst im Mittelpunkt vieler Klagen stand. Und zugegeben: Ich selbst, rund ums Jahr, so es die Witterung erlaubt, per Fahrrad unterwegs, muss bekennen, dass mich keine anderen Verkehrsteilnehmer so oft – wie sag ich's freundlich? – beunruhigen wie andere Radfahrer. Was allerdings die Beunruhigungen, die von anderen Verkehrsteilnehmern ausgehen, nicht weniger beunruhigend – und schon gar nicht ungeschehen macht.

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