Ausstellung

Neue "Albertina Modern": Ein Gewaltakt mit feministischer Mission

ALBERTINA, Wien – Leihgabe aus Privatsammlung © Bildrecht, Wien, 2020
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Mit der Überblicksausstellung „The Beginning“ wird die Albertina Modern eingeweiht. Ein mutiger Versuch, den Kanon der österreichischen Nachkriegskunst um wesentliche Facetten zu ergänzen.

„The Beginning“ und „Alles war klar“: Liest man die Titel der beiden Ausstellungsplakate am seit heute, Mittwoch, nach vier Jahren Renovierung erstmals wieder in seiner Gesamtheit zugänglichen Künstlerhaus zusammen, kann man nur aus tiefstem Herzen sagen: „Nein“. Nichts war hier klar, schon gar nicht von Anfang an. Die Geschichte, wie die Sammlung Essl nach der Museumsschließung in Klosterneuburg über ihre teilweise Schenkung an die Albertina und die Schaffung einer neuen „Albertina Modern“-Filiale schlussendlich in das mittlerweile von Kunstinvestor Hans Peter Haselsteiner mehrheitlich übernommene Künstlerhaus kam, ist eine verworrene. Auch die coronabedingte Nichteröffnung im letzten Augenblick passt in dieses von wüsten Diskussionen des Künstlerhaus-Vereins und mächtigen kulturpolitischen Interessen geprägte österreichische Schlachtenbild.

Jetzt ist es so weit. Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder führte die Journalisten in Kleingruppen durch sein neues Reich, das er ganz dem widmet, was eigentlich Aufgabe des Belvedere wäre – die österreichische Nachkriegskunst im internationalen Kontext zu verorten. Doch dem widmen Belvedere – und auch das Mumok – schon lang keine größeren Ausstellungen mehr. Der letzte kleinere Versuch passierte im Obergeschoß des damals noch „21er Haus“ genannten Belvedere 21 bei dessen Wiedereröffnung 2012. Doch diese Überblicksschau hat dort traditionell niemand gesehen.

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