Kolumne. Eine Schule, genauer gesagt deren Nachmittagsbetreuung. Dort herrscht ein interessanter Gleichheitsgeist.
Tauchen wir kurz in das Thema Schuladministration ein. Wenn sich in den Klassen genug Kinder für die Nachmittagsbetreuung anmelden, werden Lehrer abgestellt, diese Kinder zu betreuen.
In unserer Schule kommen gleich mehrere Nachmittagsklassen zusammen. In einigen endet die Betreuung um 15 Uhr, in anderen um 17 Uhr, wie es die Kinder bzw. deren Eltern wollen.
Das Problem: Alle Lehrerinnen (es sind nur Damen) bekommen das gleiche Entgelt. Daran ist nichts zu rütteln. Manche gehen um 15:00 Uhr und haben den halben Nachmittag frei, die anderen müssen bis 17:00 Uhr bleiben. Jeden Werktag.
„Lasst uns roulieren“, bitten die 17:00 Uhr-Damen, „dann ist das besser aufgeteilt!“. „Kommt nicht in Frage“, entgegnen die 15:00 Uhr-Kolleginnen. Die 17:00 Uhr-Damen tragen die Sache zum Chef, sie fühlen sich ungleich behandelt. Der zuckte mit den Schultern. Er weiß, mit den 15:00 Uhr-Damen ist nicht gut Kirschen essen, und hält sich 'raus.
Bald sind die Fronten verhärten. Die Damen reden nicht mehr miteinander, nur mehr gegeneinander. Das merken auch die Schüler und deren Eltern.
Der Chef der Nachmittagsbetreuung hat sich zurückgezogen. Er ist zum Thema nicht zu sprechen. Er kommt auch nur mehr selten aus seinem Kammerl heraus. Die Pfeile fliegen ihm zu tief.
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