Als Ablenkungsmanöver in der Coronakrise zettelte der US-Präsident einen untergriffigen Kleinkrieg gegen Joe Scarborough an. Er verdächtigt ihn des Mordes an einer Mitarbeiterin - eine wilde Verschwörungstheorie.
Timothy Klausutis ist verärgert und verzweifelt, dass der Tod seiner Frau Lori vor 19 Jahren jetzt durch die Schlagzeilen und die Twitter-Welt geistert. In einem Brief an Twitter-Chef Jack Dorsey forderte er ihn zum Löschen der Tweets auf, in denen US-Präsident Donald Trump krude Verschwörungstheorien über die angebliche Ermordung seiner Frau verbreitet. „Ich bitte Sie, in diesem Fall zu intervenieren.“ „Der US-Präsident missbraucht das Andenken an meine Frau, um daraus politisches Kapital zu schlagen. Meine Frau hat Besseres verdient.“
Donald Trump sollte in der Coronakrise auch Besseres zu tun haben – zu einer Zeit, da das Land die Marke von 100.000 Toten überschreitet und die Arbeitslosigkeit auf ein Rekordhoch geklettert ist. Doch seit Tagen insinuiert er via Twitter und zuletzt auch offiziös in einer Pressekonferenz im Rosengarten des Weißen Hauses mit zunehmender Intensität, die an Obsession grenzt, dass es beim Tod von Lori Klausutis nicht mit rechten Dingen zugegangen sei.
