Luftfahrt

Laudamotion in finalen Gesprächen

APA/HELMUT FOHRINGER
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Die Laudamotion-Basis in Wien hängt davon ab, ob die Gewerkschaft den neuen Kollektivvertrag im letzten Moment unterschreibt.

In Sachen Laudamotion endet heute, Donnerstag, ein allerletztes Ultimatum. Wenn die Verhandlungen wieder platzen und die Gewerkschaft vida nicht im letzten Moment einen neuen, billigeren Kollektivvertrag unterschreibt, schließt der irische Mutterkonzern Ryanair die Lauda-Heimatbasis Wien am Freitag, 29. Mai. 300 betroffene Piloten und Flugbegleiter wurden zur Kündigung angemeldet.

Erste Flugzeuge, die in Wien-Schwechat geparkt sind, wurden schon an andere Standorte verbracht. Mitten in den am Vormittag begonnen Gesprächen, die zum Erhalt der Jobs und der Basis Wien führen sollen, hat sich Laudamotion-Geschäftsführer Andreas Gruber Donnerstagmittag mit einem Interview auf der Plattform Aviation Net zu Wort gemeldet.

Den Zeitdruck für einen KV-Abschluss erklärt er mit der einzigartigen Krise. Bei 9/11 sei die Luftfahrt vier Tage lang gegroundet gewesen, momentan würden Flugbetriebe bis zu vier Monate gegroundet. Auch bestehe eine große Unsicherheit bezüglich der Nachfrage in den nächsten Monaten. „Um diese anzukurbeln wird es voraussichtlich sehr günstige Tickets am Markt brauchen. Hierfür brauchen wir Planungssicherheit ab Juni/Juli, daher muss bezüglich der Basis in Wien eine rasche Entscheidung gefällt werden."

In Deutschland wurde für die dortigen Laudamotion-Standorte von den Behörden die Kurzarbeit abgelehnt und den Mitarbeitern angekündigt, dass die Mai-Gehälter mangels Finanzmitteln nicht ausbezahlt werden können. Gruber sagte der Plattform, dass man bezüglich Kurzarbeit der in Deutschland stationierten Kollegen in laufenden Gesprächen mit der Agentur für Arbeit sei. Er bedaure das Vorgehen der Würzburger Agentur für Arbeit, die hier die Zusicherung der Kurzarbeit widerrufen habe. „Wir haben Rechtsmittel gegen die Entscheidung eingelegt", so Gruber. „Die Gehaltsauszahlung für den Mai verspätet sich leider, wird jedoch so rasch wie möglich ausgezahlt."

(APA)

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