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Lufthansa verschiebt Entscheidung über Rettungspaket

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Die von der EU-Wettbewerbsbehörde geforderten Auflagen bedeuteten eine Schwächung der Lufthansa-Drehkreuze an den Standorten München und Frankfurt.

Der Lufthansa-Aufsichtsrat hat wegen der Auflagen der EU-Kommission eine Entscheidung über das neun Milliarden Euro schwere staatliche Rettungspaket verschoben. Die von der Wettbewerbsbehörde geforderten Auflagen bedeuteten eine Schwächung der Drehkreuze an den Standorten München und Frankfurt. Die daraus resultierenden wirtschaftlichen Auswirkungen sowie mögliche Alternativszenarien müssten intensiv geprüft werden. "Vor diesem Hintergrund hat der Aufsichtsrat dem Stabilisierungspaket in Zusammenhang mit den EU Auflagen nicht zustimmen können", teilte die Lufthansa am Mittwoch mit. Die Finanzhilfen sähe das Gremium aber weiterhin als einzig gangbare Alternative an.

Auch die Entscheidung über die Einberufung einer Hauptversammlung zur geplanten Kapitalerhöhung sei verschoben. 

Eine Kürzung der Start- und Landerechte der AUA-Mutter Lufthansa würde nach Auffassung der Kabinengewerkschaft UFO tausende tarifgebundene Arbeitsplätze in Deutschland vernichten. So eine Maßnahme ist laut Medienberichten im Gegenzug für die Genehmigung von Staatshilfen im Gespräch.

Etablierte Airlines wie Lufthansa, Eurowings und Condor schrumpften unverschuldet aufgrund der Coronakrise, erklärte der UFO-Vorsitzende Daniel Flohr am Mittwoch in Mörfelden-Walldorf bei Frankfurt. "Sollten nun auch noch wichtige Start- und Landerechte wegen der existenzsichernden Staatshilfen entzogen werden, kann diese Lücke nur durch Dumping-Anbieter wie Ryanair und Co gefüllt werden, die weder sozial fair noch nachhaltig arbeiten", kritisierte die Gewerkschaft.

(Reuters)

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