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Die Krise als Chance

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Open Source als Enabler der Digitalisierung

Die Coronakrise stellt uns alle vor große Herausforderungen, denen wir als Bedrohung oder als Chance begegnen können. Udo Urbantschitsch, Country Manager bei Red Hat, und Gerald Steiner, Bereichsleiter Managed Services bei APA-IT Informations Technologie GmbH, stellen sich dieser Diskussion in einem gemeinsamen Gespräch.

Wie wichtig ist für Sie die digitale Transformation gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen?

U. U.: „Die Coronakrise ist eine Nagelprobe für die digitale Transformation, denn sie bringt alles hervor, wovon in den letzten Jahren gesprochen wurde. Die Krise wirkt disruptiv als extremer Beschleuniger und Unternehmen müssen rasch Weichen stellen, dabei wird es Verlierer und Gewinner geben. Wer traditionelle Strukturen hat, für den ist die Krise und die damit einhergehende Disruption eine Bedrohung. Für viele Organisationen sehe ich jedoch eine Chance, nämlich für jene, die bereits an die digitale Transformation gedacht oder dazu Schritte gesetzt haben.“

G. S.: „Bei uns hat sich durch Covid-19 eigentlich nicht viel geändert; nur der Homeoffice-Anteil ist nun bei 100 Prozent. Während draußen der Sturm tobt, geht vieles im Großen und Ganzen weiter wie bisher. Mittel- und langfristig wird diese Krise der Digitalisierung einen enormen Schub geben. Wer bis jetzt sein Business noch nicht digitalisiert hat, wird es lernen müssen.“

Welchen Mehrwert bietet Open Source bei den aktuellen Herausforderungen?

G. S.: „Wie wichtig Open Source ist, sieht man am Beispiel der Corona-App des Roten Kreuzes, welche nun doch als Open Source auf GitHub zur Verfügung gestellt wurde. Wenn es um Problemlösungen geht, wo es einer  großen Community bedarf, ist Open Source der richtige Ansatz. Hier müssen aber auch neue Arbeitsweisen in Unternehmen etabliert werden. Ein Open-Source-Produkt ist auf seine Community angewiesen, und in der heißt es wie in einer Ehe: Geben und Nehmen müssen in einer ausgeglichenen Balance stehen.“

U. U.: „Im Grunde ist Open Source eine Form der kreativen Zusammenarbeit, um besseren Code zu produzieren, und zwar über Grenzen hinweg und über den ganzen Erdball verteilt. Dabei ermöglichen Prinzipien wie Transparenz, Offenheit sowie Community-Fokus es, isoliert und trotzdem gemeinsam zu arbeiten. Open Source ist die Basis, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern.“

Glauben Sie, dass offene Technologien die digitale Transformation besser unterstützen? Und warum?

G. S.: „Ich bin mir sicher, dass es für Unternehmen wichtiger wird offene Technologien einzusetzen. In einer Welt, in der Veränderungen über Nacht passieren, muss man flexibel auf disruptive Ereignisse regieren können. Mit offenen Technologien kann man schnell Services implementieren, ohne dass sich damit hohe Kosten ergeben.“

Die Krise betrifft auch jede Organisation selbst – können Open-Source-Prinzipien wie Agilität, Transparenz, Flexibilität, Community-Fokus, Kommunikation, usw. helfen, die Herausforderungen besser zu meistern?

U. U.: „Aus meiner Sicht sind diese Prinzipien sogar unverzichtbar. Denn Open Source heißt, dass Menschen länderübergreifend zusammenarbeiten, ohne sich je gesehen zu haben. Wir können aus den Open-Source-Prinzipien lernen, denn diese Werte, zu denen ich auch Meritokratie zähle, sind nicht nur da, sondern sie sind Mittel zum Zweck, damit übergreifendes Arbeiten funktioniert. Open-Source-Prinzipien sind relevant für die IT und für die Gesellschaft und Eckpfeiler einer modernen Organisation.

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