Patient gestorben

Arzt verließ OP: "Erschüttert über fehlendes Schuldbewusstsein"

Kepler Universitätsklinikums
Kepler UniversitätsklinikumsKepler Uniklinikum
  • Drucken

Der Ärztliche Leiter des Linzer Kepler Universitätsklinikums wirft dem Chirurgen, der eine Operation verließ, um Termine in seiner Privatordination wahrzunehmen, „Rechtsbruch" vor. Er gieße Öl ins Feuer und mache Stimmung gegen die Ethik der Ärzte.

„Erschüttert" über die im „Presse"-Interview getroffenen Aussagen des entlassenen Chirurgen am Linzer Kepler Universitätsklinikum (KUK) zeigt sich der Ärztliche Leiter Ferdinand Waldenberger. Der auf Herz- und Thorax-Operationen spezialisierte Oberarzt zeige nicht nur kein Schuldbewusstsein, sondern „versucht, Öl ins Feuer zu gießen", und mache mit der Relativierung seines Verhaltens während der Operation „Stimmung gegen die Professionalität und Ethik der Ärzte".

Dabei gehe es nicht um die Fehlerkultur in einem Krankenhaus. Fehler könnten jedem passieren, „dann stehen wir auch hinter unseren Kollegen“, so Waldenberger. Aber dieser Chirurg habe „bewusst eine rote Linie überschritten, das ist Rechtsbruch und auch ein Vertrauensbruch". Wer einen Behandlungsauftrag mit einem Patienten eingehe, in diesem Fall also eine Operation annehme, dann habe er die Verantwortung, die Behandlung „adäquat zu Ende zu bringen". Patienten müssten ihrem Arzt vertrauen können.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Symbolbild.
"Presse" exklusiv

Arzt verließ OP: „Wüsste nicht, bei wem ich mich entschuldigen sollte“

Der Herz-Thorax-Chirurg, der in Linz eine Operation verließ, um Termine in seiner Privatordination wahrzunehmen, ist sich keiner Schuld bewusst. Er bekämpft seine Entlassung und will künftig wieder im Kepler Universitätsklinikum arbeiten. Dafür rechnet er mit Rückendeckung aus der Politik.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.