Pandemie-Eindämmung

250.000 Euro Soforthilfe für den Kosovo

(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
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Außenminister Alexander Schallenberg unterzeichnet im Rahmen einer Westbalkanreise in Prishtina ein Abkommen zur finanziellen Unterstützung des Kosovo im Kampf gegen das Coronavirus.

Die Soforthilfe in Höhe von 250.000 Euro ist Teil eines Nothilfeprogramms der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, das zur lokalen Pandemie-Eindämmung beitragen soll.

"Angesichts der globalen Gesundheitskrise ist Solidarität und europäischer Zusammenhalt wichtiger denn je. Mit dieser Soforthilfe zeigen wir den Staaten des Westbalkan, dass sie auf die Unterstützung Österreichs durch konkrete Hilfe vor Ort zählen können", unterstrich Schallenberg vor dem Abflug die engen Beziehungen Österreichs zur Region. "Österreich ist und bleibt auch in der Krise ein verlässlicher Partner Südosteuropas. Das ist auch eine logische Ergänzung unseres nachdrücklichen Einsatzes für die Heranführung dieser Länder an die EU".

Kauf von 9000 Tests

Mit der Unterzeichnung des Abkommens stelle Österreich dem UNO-Entwicklungsprogramm (UNDP) die finanziellen Mittel für den Kauf von 9000 dringend benötigter Covid-19 Tests zur Verfügung, hieß es aus dem Außenministerium. Die bereitgestellten Testkits ermöglichen die Diagnose von täglich rund 500 Patienten über einen Zeitraum von mehr als einem Monat und unterstützen dadurch eine effiziente Lokalisierung der Covid-19 Krisenherde.

"Die Ausbreitung des Coronavirus hat gezeigt, wie dringend das kosovarische Gesundheitssystem rasche, unbürokratische und breitenwirksame Unterstützung braucht. Wir müssen weitere Neuansteckungen verhindern, um die Ausbreitung des Virus in den Griff zu bekommen - und um die negativen Auswirkungen auf Wirtschaft und Beschäftigung so gering wie möglich zu halten. Die Unterstützung aus Österreich ermöglicht genau das", freute sich Martin Ledolter, Geschäftsführer der Austrian Development Agency (ADA).

Die Umsetzung und Koordination des Hilfsprojekts vor Ort übernimmt das ADA-Büro in Pristina. Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeitsagentur ist seit dem Kriegsjahr 1999 in der ehemaligen südserbischen Provinz tätig. Seit der Unabhängigkeitserklärung 2008 ist der Kosovo mit gravierenden politischen, ethnischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen konfrontiert.

1038 Erkrankungen im Kosovo

Prishtina ist die dritte und letzte Station der eintägigen Westbalkanreise, die Schallenberg gemeinsam mit Europaministerin Karoline Edtstadler (beide ÖVP) absolviert. Am Vormittag ist in Tirana ist ein Treffen mit Albaniens Außenminister Gent Cakaj geplant. Zu Mittag stehen in Belgrad Gespräche mit Serbiens Außenminister Ivica Dačić und EU-Ministerin Jadranka Joksimović auf dem Programm. Am Nachmittag wird in der Kosovo-Hauptstadt Prishtina (Priština) mit Außenminister Glauk Konjufca und EU-Minister Blerim Reka konferiert.

Laut der Nachrichtenagentur Reuters stellte sich die Lage bezüglich des Coronavirus in den Reisezielen von Edtstadler und Schallenberg am Mittwochabend wie folgt dar: In Albanien (rund 2,8 Mio. Einwohner) waren 1050 Infektionsfälle mit 33 Toten bekannt. In Serbien (knapp 7 Mio.) waren es 11.275 Fälle mit 240 Todesopfern und im Kosovo (ca. 1,9 Mio) gab es 1038 Erkrankungen und 30 Verstorbene.

(APA)

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