Lockdown

US-Touristenpaar saß wegen Coronavirus drei Monate in Pompeji fest

Colleen und Marvin Hewson haben ihr Ziel mit Verspätung erreicht: Die Ausgrabungen im Pompeji zu besichtigen.
Colleen und Marvin Hewson haben ihr Ziel mit Verspätung erreicht: Die Ausgrabungen im Pompeji zu besichtigen. (c) APA/AFP/TIZIANA FABI (TIZIANA FABI)
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Das Paar war vom Lockdown überrascht worden, nahm die Quarantäne aber mit Humor.

Ein US-Touristenpaar, das Anfang März Süditalien bereiste, ist vom Lockdown am 9. März überrascht worden und fast drei Monate lang in Pompeji festgesessen. Marvin Hewson und seine Frau Colleen aus Detroit zählten zu den ersten Touristen, die die Ausgrabungen im archäologischen Gelände nach dessen Wiedereröffnung am Dienstag besichtigen konnten, berichtete die Tageszeitung "La Repubblica".

"Letztendlich haben wir es doch noch geschafft, die Ausgrabungen zu besichtigten. Wir warteten seit dem 7. März darauf", scherzt das Paar aus Detroit, das vom Direktor des Parks von Pompeji, Massimo Osanna, empfangen wurde. Marvin Hewson hatte die Italien-Reise zu seinem 75. Geburtstag und dem 30. Hochzeitstag des Paares organisiert. "Wir wollten drei Wochen in Italien verbringen, inzwischen sind es drei Monate geworden, der längste Urlaub meines Lebens", lachte der Vater von vier erwachsenen Kindern.

Keine Flüge in die USA

Am 7. März traf das Paar in Pompeji bei Neapel ein, um die Ausgrabungen zu besichtigen. Diese wurden jedoch wegen der Coronavirus-Epidemie geschlossen. Zwei Tage später wurde der Lockdown in Italien erklärt. "Wir haben uns mit dem US-Konsulat in Verbindung gesetzt, doch da es keine Flüge mehr in die USA gab, haben wir beschlossen, in Pompeji zu bleiben", erzählt das Paar. Es zählt zu den wenigen ausländischen Touristen, die sich noch in Italien aufhalten.

Marvin und Collen haben die Quarantäne mit Humor genommen. Während des Lockdowns wohnten das Paar in einem Zimmer in Pompeji, das sie über das Portal "AirBnb" gefunden hatten. Der Inhaber erlaubte ihnen, während des Lockdowns kostenlos dort zu wohnen. "Wir haben Pompeji voll genossen. Es ist eine angenehme Kleinstadt für Fußgänger. Inzwischen haben wir alle Einwohner kennengelernt. Die Lebensmittelshops und alle Geschäfte mit dem Notwendigsten hatten nie geschlossen", berichteten sie.

Am Dienstag konnten Marvin und Colleen endlich die Ausgrabungen besichtigen und zwar in Begleitung des Direktors Osanna, der sich mit dem Paar fotografieren ließ. "Einfach wunderbar", sagte Marvin. Inzwischen ist das Paar nach Rom gereist, wo es ein Flugzeug nach New York nehmen wird. "Jetzt sehnen wir uns wirklich danach, unsere Kinder wieder zu sehen."

(APA)

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