Kinos könn(t)en ab Freitag wieder öffnen

Der Mindestabstand gilt übrigens von Sitzmitte zu Sitzmitte.
Der Mindestabstand gilt übrigens von Sitzmitte zu Sitzmitte.APA/dpa/Fabian Sommer
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Die neue Möglichkeit kam überraschend, es gibt auch Kritik am „Schnellschuss". Bei der Kinokette Cineplexx peilt man weiter den 1. Juli an. Die Wiener Programmkinos öffnen aber früher.

Noch vor kurzem hatte es geheißen, dass die Kinos erst mit dem nächsten Kultur-Öffnungsschritt Anfang Juli ihre Pforten öffnen können, nun ist es schon am Freitag soweit: Die am Mittwoch veröffentlichte Novelle zur Covid-19-Lockerungsverordnung macht Filmvorführungen ab 29. Mai möglich. Zum Start sind bis zu 100 Besucher denkbar.

Dabei ist wesentlich, dass zwischen den Plätzen der Mindestabstand von einem Meter eingehalten wird. Dieser gilt im übrigen von Sitzmitte zu Sitzmitte, was es vor allem modernen Lichtspielhäusern ermöglichen könnte, auf einen freien Sitzplatz zwischen den Besuchern zu verzichten. Eine Unterschreitung des Mindestabstands ist nur dann zulässig, wenn Besucher einen Mund-Nasen-Schutz tragen.

Kinos überrascht, nicht alle glücklich

Wie viele Kinos tatsächlich früher öffnen, ist allerdings unklar, kam die Maßnahme doch auch für sie recht überraschend. Unangekündigte Schnellschüsse (...) sind leider kontraproduktiv", betonte man etwa bei Österreichs größter Kinokette Cineplexx. Für die Öffnung aller Häuser brauche es eine "Vorlaufzeit von mehreren Wochen". Daher peile man weiterhin den 1. Juli als Starttermin an. Man bedaure, dass die Regierung auf die mehrfach eingeforderte Planungssicherheit nicht eingegangen sei und stattdessen mit einer Verordnung vom 27. Mai den Betrieb nur zwei Tage später ermöglicht.

"Nicht glücklich" über die Art und Weise der früheren Öffnung zeigte sich Christian Dörfler, Präsident des Österreichischen Kinoverbands, im "Standard". "Das ist nicht die Planbarkeit, die wir uns von der Politik gewünscht haben, weil man vier bis sechs Wochen braucht, um den Betrieb zu starten", zudem würden noch neue Filme fehlen.

„Wir freuen uns sehr, dass wir nun sehr viel früher als erwartet wieder aufsperren dürfen“, schrieb dagegen das Gartenbaukino auf seiner Homepage. Man habe auch überlegt, dies gleich zu tun. Allerdings wären „die Abstriche an Qualität, Komfort und Programmkontinuität aus unserer Sicht zu groß.“ Die Wiener Programmkinos haben eine Wiedereröffnung mit Mitte Juni angekündigt. Weitere Details zum Ablauf des Kinobesuchs sowie zum Programm wollen Gartenbaukino, Stadtkino im Künstlerhaus, Votiv Kino, De France, Filmcasino und Filmhaus in den nächsten Tagen und Wochen veröffentlichen.

Kinos sind in hohem Maß von der Strategie der großen Verleiher wie etwa 20th Century Fox oder Constantin Film abhängig, die ihre Filme zumeist weltweit zeitgleich auf den Markt bringen. Und bewerben. „Die Presse“ berichtete über die Schwierigkeiten, die dieser Sektor deshalb in der Coronakrise hat.

"Wir gehen von weiteren Öffnungen in verschiedenen Ländern aus und rechnen daher mit großen Filmstarts ab Mitte Juli“, so die Cineplexx-Geschäftsführer. Dazu zählen voraussichtlich Blockbuster wie "Tenet" von Christopher Nolan, die Disney-Realverfilmung "Mulan" oder die Comicverfilmung "Wonder Woman 1984“.

Darüber, was nun aus den Autokinos wird, die in vielen Städten extra für diesen Sommer neu aufgemacht wurden, entscheiden wohl die Besucher.

(APA/red.)

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