Coronavirus

Starben mehr Menschen in Wien an Corona als gedacht?

Nach einer Datenbereinigung ist die Zahl der Todesfälle nach oben korrigiert worden. Zwischen Jänner und Ende April wurden Fälle gefunden, die im Zusammenhang mit Covid-19 stehen könnten. Im Wiener Briefverteilzentrum der Post gibt es einen neuen Fall.

Die Zahlen der Coronafälle in Wien haben in den vergangenen Wochen des Öfteren für Diskussionen gesorgt. Nun stellte sich heraus, dass die Zahl der Todesfälle höher ist als bisher gedacht. So sind in Wien im 24-Stunden-Vergleich 28 Neuerkrankungen hinzugekommen. Das ist zwar etwas mehr als die Tage davor, aber nicht unbedingt ungewöhnlich. So schwankte die Zahl der Neuerkrankungen in den letzten Tagen zwischen 15 und 20 Fällen, genau vor einer Woche waren es aber sogar 39.

Um einiges höher als bisher ist jedoch die Zahl der Todesfälle. Sie stieg auf 172 Verstorbene. Das teilten die Landessanitätsdirektion und der medizinische Krisenstab der Stadt am Donnerstag mit (Stand: 8.00 Uhr). "Die Statistik Austria hat alle Sterbedaten zwischen dem 1. Jänner und dem 30. April überprüft und hat dabei Fälle gefunden, die im Zusammenhang mit Covid-19 stehen könnten", erklärte Klemens Himpele, Leiter der MA 23 (Wirtschaft, Arbeit, Statistik). Konkret es geht um Verstorbene im Zeitraum zwischen dem 21. März und dem 25. April. Die Daten wurden zur Überprüfung an die Gesundheitsbehörde geschickt.

Nach erfolgter Überprüfung wurde die Wiener Coronavirus-Statistik nun um 23 Verstorbene nach oben korrigiert. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 von 149 auf 172. Himpele versicherte, dass es kein ungewöhnlicher Vorgang sei, dass Statistiken revidiert würden. In der Aussendung des Krisenstabes wurde auch betont, dass es seit dem gestrigen Mittwoch keinen weiteren Todesfall gab.

Neue Fälle in Kindergärten und Postzentrum

Die Gesamtzahl der bisher diagnostizierten Coronavirus-Fälle steigt in Wien auf 3198. 2.607 Personen haben sich inzwischen von Covid-19 erholt. In Schulen und Kindergärten gab es fünf neue Fälle. Drei Erkrankungen gab es in Schulen, zwei in Kindergärten. Aktuell sind damit an sechs Kindergärten und an fünf Schuleinrichtungen Coronavirus-Fälle dokumentiert. Nähere Informationen zu den einzelnen Standorten werden vom Krisenstab nicht bekannt gegeben.

Nach Coronavirusfällen unter Mitarbeitern in Post-Paketzentren in Wien und Niederösterreich ist am Donnerstag auch eine Infektion im Briefverteilzentrum in Wien-Liesing bekannt geworden. Der Fall sei bei "Umfeldscreenings" aufgefallen, die derzeit in Betrieben und anderen Einrichtungen durchgeführt werden, bestätigte der medizinische Krisenstab der Stadt Wien einen Bericht der "Wiener Zeitung".

Der Betroffene arbeitet in einer Gruppe mit rund 20 Leuten. Diese wurden in häusliche Quarantäne geschickt und Tests in die Wege geleitet. Die rund 20 abgesonderten Mitarbeiter und die infizierte Person hätten in einem eigenen Bereich gearbeitet, betonte ein Sprecher des Krisenstabs. Für die kommende Woche werden jedoch Screenings des gesamten Zentrums vorbereitet, wo 900 Mitarbeiter beschäftigt sind.

Wo sich der Infizierte aus dem Briefverteilzentrum angesteckt hat, musste laut Krisenstab noch erhoben werden. Im nahegelegenen Paketzentrum Inzersdorf in Wien-Liesing waren zuletzt insgesamt 72 Covid-19-Fälle aufgetreten. Auch das Paketzentrum Hagenbrunn in Niederösterreich (Bezirk Korneuburg) war von mehreren Erkrankungen betroffen. In weiteren der insgesamt 15 Verteilzentren plant die Post aktuell keine umfangreichen Corona-Tests, hatte ein Konzernsprecher betont.

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