Mode in Paris

Lutz Huelle: „Wir müssen wieder Respekt für die Mode schaffen“

Lutz Huelle bei der Schlussverbeugung nach seiner Show im Februar 2020.
Lutz Huelle bei der Schlussverbeugung nach seiner Show im Februar 2020.Gio Staiano/Nowfashion
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Der Designer Lutz Huelle wurde in den Wochen der Quarantäne dank sehr persönlicher Videos zum Sympathieträger der Modewelt. Ein Gespräch über Kontakt zu Menschen, ein die Mode entwertendes System und das Danach.

Während sogar „Vogue“-Doyenne Anna Wintour sich in den Wochen der Quarantäne der inte­ressierten Öffentlichkeit im Trainingsanzug präsentierte, suchten auch andere prominente Vertreter der Modewelt nach adäquaten Ausdrucks- und Krisenkommunikationsformen. Der in Paris lebende Deutsche Lutz Huelle – sein eigenes Label gründete er vor genau zwanzig Jahren – traf in seinen Videobotschaften den Nerv dieser trüben Zeit. Erstmals wandte er sich Ende März an seine Follower auf Instagram und sagte: „Die direkte Interaktion mit Menschen fehlt mir so sehr“, es folgten weitere, zum Teil sehr persönlich gehaltene Botschaften. Später verlegte sich Huelle auf Tutorials für das Umarbeiten von T-Shirts zu neuen Kleidungsstücken: „Die Idee war, die ganze Situation als einen Neuanfang zu nutzen“, sagt er über dieses Social-Media-Projekt. Mit dem „Schaufenster“ unterhielt sich Lutz Huelle außerdem über den längst überfälligen Neustart des Modesystems, der nun endlich stattfinden könnte, über einen sinnvollen Rhythmus von Kollektionslancierungen und seine Arbeit an der Mode für Frühling 2021.


Wie ist es Ihnen in den letzten Wochen gegangen?

Durch die Quarantänesituation waren wir alle gezwungen, weitgehend allein zu sein. So ist mir erst aufgefallen, wie viel Zeit man als Designer sonst damit verbringt, unter Menschen zu sein und mit anderen zu interagieren. Selbst wenn ich allein bin, arbeite ich ja im Grunde mit Leuten, weil ich immer darüber nachdenke, was andere anziehen. Modedesign ist keine Arbeit, die man im stillen Kämmerchen machen kann.

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