Zarte Kunst trifft Omasessel: Wie die Porzellankünstlerin Beate Hoy ihre Wohnung im 5. Wiener Bezirk designt.
Als ich vor 25 Jahren in das Haus einzog, lebte die liebe Frau Lauer noch, die in diesem Haus geboren wurde,“ erzählt Beate Hoy. „Sie hat mir viel vom früheren Zustand des einst ,schönsten Hauses der Gasse' berichtet: Der Stiegenaufgang war mit Fresken verziert, eine Frauenstatue thronte im Stiegenhaus, die Stufen waren mit Teppichen belegt.“
Davon war beim Einzug von Hoy 1995 in die 80-m2-Wohnung im dritten Stock nichts mehr zu sehen. „Ich habe nach meinem Diplom an der Hochschule für Angewandte Kunst für meine Schwester und mich eine Wertanlage in Wien gesucht. Da meine Schwester in Kalifornien lebt, bin ich sozusagen als Platzhalter in die Wohnung eingezogen.“ Die drei Zimmer der Wohnung mit Küche, Essplatz und Vorraum sind in einer praktischen U-Form angeordnet – jedes Zimmer ist demnach vom Vorraum aus erreichbar.
Schlichte Einbaumöbel
Gleich nach dem Einzug wurde die Küchenwand entfernt, damit die Wohnung offener wirkt. Später wurde die Eingangstüre versetzt, um dadurch das Fenster im Stiegenhaus in die Wohnung zu integrieren. Im Badezimmer und Toilettenbereich wurde der obere Teil der Wand durch eine Glasplatte ersetzt, um das Tageslicht einfließen zu lassen.
Schwierigkeiten in der Umbauphase gab es so einige: Auf Grund eines Wassereinbruchs mussten in der Küche und im Vorraum eine Zwischendecke eingezogen werden. „Schade, dadurch wirkt der Raum niedriger.“ Geplant wurde der Umbau vom Vater der Tochter und seinem Architekturbüro Michael Strauß.