Vier Elfmeter und zwei Rote Karten in der ersten Hälfte, ein 5:0-Kantersieg und als Negativ-Höhepunkt Lask-Fans, die das Spielfeld stürmten. Nach der Auftakt-Pleite ist in Linz schon Panik ausgebrochen.
Wr. Neustadt (ag./red.). Vier Elfmeter und zwei Rote Karten in der ersten Hälfte, ein 5:0-Kantersieg und als Negativ-Höhepunkt Lask-Fans, die das Spielfeld stürmten. Das Duell zwischen Wiener Neustadt und dem LASK hatte am Samstag zum Auftakt der Fußball-Bundesliga mehr Aufreger in petto als allen Beteiligten lieb war.
„Das war ein Traumstart“, sagte der siegreiche Coach Peter Schöttel. Sein Gegenüber beim Lask, Helmut Kraft, blieb hingegen nur die Ratlosigkeit: „Das darf einer Mannschaft wie dem Lask nicht passieren.“
Die schwache Leistung der Linzer, die vor allem in der stark umgebauten Verteidigung große Mängel zeigten, sorgte bei den mitgereisten Lask-Fans für hitzige Reaktionen. Noch in der ersten Hälfte standen schon die ersten ungebetenen Gäste am Rasen, sie konnten von den Lask-Spielern aber beruhigt werden. „Ihr Ärger war verständlich, aber trotzdem sollte es nicht dazu kommen, dass der Verein durch ihr Verhalten geschädigt wird“, sagte Lask-Kapitän René Aufhauser. Die Partie stand am Rande des Abbruchs, wurde rund zwei Minuten unterbrochen, schließlich aber zu Ende gespielt.
„Diese Fans waren frustriert, haben einen ganz anderen Lask erwartet. Ich habe in der Halbzeit versucht, sie zu beruhigen. Dass bei einigen die Sicherungen durchgebrannt sind, ist bedauerlich. Ich hoffe, da kommt nichts Schlechtes für den Verein heraus“, sagte der Tiroler.
Konsequenzen für den Lask?
Die Linzer Vereinsführung wird sich auf alle Fälle heute, Montag, zusammensetzen, um notwendige Konsequenzen aus den Platzstürmen zu ziehen. Der Strafsenat der Bundesliga ist nicht ganz so schnell. „Es wird ein bisschen dauern“, sagte Bundesliga-Sprecher Christian Kircher. Wir müssen die Berichte abwarten und Stellungnahmen einholen.“
Die Linzer Spieler ließen schon am Sonntag beim Vormittagstraining die schwache Leistung wieder hinter sich. „Das Spiel ist jetzt Vergangenheit. Wir müssen die Partie abhaken und uns auf die nächsten Aufgaben konzentrieren“, forderte Routinier Christian Mayrleb. Das sah auch Aufhauser so. „Fußball kann manchmal grausam sein. Aber die Suppe, die man sich einbrockt, muss man auch selbst auslöffeln“, sagte der Ex-Salzburger.
Leicht wird es für die Linzer auch in der zweiten Runde nicht. Kommenden Sonntag (16 Uhr) ist die Wiener Austria auf der Gugl zu Gast.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.07.2010)