Neues Album

Lady Gaga: Endstation Ba-ba-Babylon

Auf „Chromatica“ präsentiert Lady Gaga abermals ihre Vision einer Popmusik, die programmatisch nur Oberfläche ist. Diesmal ohne Kunststudentinnen-Attitüde, zu Techno-Rhythmen aus dem letzten Jahrhundert.

„Darum gab man der Stadt den Namen Babel, Wirrsal, denn dort hat der Herr die Sprache der ganzen Erde verwirrt“: In der biblischen Erzählung vom Turmbau (1. Mose, 11) wird Babylon – wohl spielerisch – von der hebräischen Form „balal“ (er verwirrte) abgeleitet.

Lady Gaga präsentiert in „Babylon“, dem letzten Song ihres neuen Albums „Chromatica“, eine andere Ableitung: „Babble on“, brabbelt weiter, plaudert weiter. Womit sie, die alte Warholianerin, bei einem Lieblingsthema Andy Warhols ist: Gossip, Tratsch, Party-Smalltalk. „We can party like it's B. C.“, singt sie, den Prince-Slogan aus „1999“ variierend, sozusagen das Party-Jahr in die vorchristliche Zeit (B. C. = v. Chr.) verlegend. Und sie träumt davon, auf dem Turm von Babel zu tanzen, den Himmel zu erklimmen, aber ohne folgende Sprachverwirrung: „Speaking languages in a blood pop moonlight.“

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