Leiharbeiter

Hofer sieht Post-Vorstand wegen Leiharbeit "rücktrittsreif"

APA/HERBERT NEUBAUER
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Norbert Hofer fordert weiterhin einen Untersuchungsausschuss, relativiert seinen Vergleich des Coronavirus mit der Grippe und sieht großes Versagen bei der Post.

Die FPÖ schießt sich im Zusammenhang mit der Coronakrise nun auf die Post ein. Für Parteichef Norbert Hofer ist der Vorstand wegen der Beschäftigung von Leiharbeitern rücktrittsreif, wie er sagte. Die Lockerungen der Regierung kommen für ihn zu spät, er fordert ein Ende des "Rotztüchls" und die sofortige Öffnung der Grenzen zu den Nachbarstaaten.

Hofer hält nichts mehr von den auch nach den jüngsten Lockerungen weiterhin bestehenden Beschränkungen der Regierung. Zwar habe man die Maßnahmen zuerst noch mitgetragen, "aber wir wurden von der Regierung nicht über die Vorschläge der Experten informiert", ärgert sich der FPÖ-Obmann. "Das Parlament muss natürlich richtig informiert sein, um auch richtig entscheiden zu können. Und das ist der große Sündenfall, der hier passiert ist", so Hofer.

Auch wenn ein Untersuchungsausschuss zum Handeln der Regierung in der Coronakrise fürs Erste vom Tisch ist, glaubt Hofer, dass es irgendwann dazu kommen werde. Auch das Verhalten der Post solle ein Thema sein. Dort sei "leichtsinnigerweise Leiharbeit umgesetzt worden", von dort ausgehend habe sich das Virus wieder verbreitet. "Wir haben eine Rekordarbeitslosigkeit und viele Menschen würden sich freuen, eine Anstellung bei der Post zu bekommen", meint Hofer.

Gagen, von „denen träumt ein Bundespräsident nur“ 

Was der FPÖ-Obmann nicht verstehen kann: "Dass wir bei der Post ein Management haben, das so gut bezahlt ist wie in kaum einem anderen Bereich. Von diesen Gagen träumt ein Bundespräsident nur." Drei Vorstände erhielten in Summe 5,8 Millionen Euro Jahresgage "und dann passieren solche Fehler". Selbst das Bundesheer müsse bei der Post aushelfen. Hofer: "Das Management hat versagt und ist in Wirklichkeit rücktrittsreif."

Seinen Vergleich des Coronavirus mit der Grippe relativiert Hofer nun. "Es ist ja auch keine Grippe", sagt er dazu - "aber man kann es durchaus vergleichen mit dem Rahmen der Gefährlichkeit". Die Grippe sei zudem eine unterschätzte Krankheit. "Wenn wir uns ähnliche Hygienemaßnahmen angewöhnen, wie in der Coronakrise, dann wird es auch positive Auswirkungen bei der Grippe haben", glaubt er.

Zudem fragt sich Hofer, ob es künftig auch bei anderen Virenerkrankungen ähnliche Maßnahmen wie gegen das Coronavirus geben soll, wie etwa die Installation einer App. Ob er diese selbst installiert hat? "Natürlich nicht!" Darum und auch aus anderen Gründen will die FPÖ auch weiterhin Demonstrationen gegen den "Corona-Wahnsinn" veranstalten, denn: "Dieses Rotztüchl, das man sich ins Gesicht hängen muss, ist ja mehr Schaden als Nutzen."

Nicht zuletzt will Hofer - der zum Ausbruch der Krise vehement die sofortige Schließung der Grenzen gefordert hatte - nun auch die sofortige Grenzöffnung. Kroatien etwa sei überhaupt kein Hotspot, ganz im Gegenteil. Die Regierung könne einfach nicht loslassen: "Man ist Opfer der eigenen Propaganda geworden." Den Verdacht etwa aus Italien des "Tourismusdumping" teilt der FPÖ-Chef zum Teil. "Ich bin ich ein großer Freund des Urlaubs in Österreich, aber so wird es nicht funktionieren."

(APA)

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