Graphic Novels von und über Frauen erzählen vom Culture Clash, von sexuellem Missbrauch und von einem normalen Alltag, der doch nichts weniger als normal ist: drastisch, komisch, imaginativ.
Frauen im Comic: Das war von allem Comicanfang an reine Männersache – und blieb es etliche Jahrzehnte lang. So sah die Sache bis weit in die 1960er denn auch aus: Als Gestaltende kamen Frauen quasi schon qua Geschlecht von vornherein nicht infrage, als Gestaltete mussten sie sich mit dienenden Nebenrollen zufriedengeben, respektive damit, als optischer Aufputz missbraucht zu sein. Und falls Frau von Mann doch einmal für würdig genug befunden wurde, eine tragende Figur abzugeben, dann jedenfalls entlang sattsam bekannter Männervorstellungen, will sagen, auf jenem öden Feld zwischen Sexbombe, Megäre und naivem Dummchen, das Mann auch anderweitig stets gern bestellte – und mancherorts bis heut bestellt.
Wonder Woman, Supergirl und wie sie alle hießen, so unterschiedlich ihre Superkräfte auch erdacht gewesen sein mögen, was sie über die Grenzen ihrer Produktionsheimaten hinweg, sei es Marvel, sei es DC, verlässlich einte, war, dass die Drallheit sekundärer Geschlechtsmerkmale stets das Primäre an ihren Auftritten schien, was sich mit größter Selbstverständlichkeit bis zu den Superheldinnen-Blockbustern der Gegenwart fortgesetzt hat.