Verschrottungsprämie als Konjunkturmotor?

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Am Dienstag berät man in Berlin über ein Paket zur Belebung der Wirtschaft.

Berlin. Wenn sich die Spitzen der Berliner Koalition am Dienstag im Kanzleramt treffen, um über ein Konjunkturpaket zu beraten, sind auch die Interessen der deutschen Autoindustrie nicht weit. Sie hat aufgrund ihrer Größe einen erheblichen Anteil an der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes. Letztere ist aber aufgrund der Coronakrise gehörig ins Stocken geraten. Deshalb will die Regierung ein Programm zur Belebung der Wirtschaft auflegen, das bis zu 80 Mrd. Euro schwer sein könnte.

Und da will auch die Autoindustrie als Geldempfänger nicht fehlen. Geht es nach dem Willen einiger deutscher „Autoländer“, soll die Branche mit einer Abwrackprämie bedacht werden. Gefördert werden sollen laut Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder moderne Autos, die weniger CO2 emittieren. Auch die Ladeinfrastruktur für E-Mobilität solle durch staatliche Unterstützung angekurbelt werden. Umweltverbände lehnen eine solche Prämie ab, zunehmend gibt es auch Gegenstimmen aus der Union. Wiewohl der Druck von Unternehmen, Gewerkschaften und Politik sehr hoch sein dürfte. Nach einer Einschätzung des Ifo-Instituts kurbeln Kaufprämien Autokäufe zwar kurzfristig an, mittelfristig würden aber kaum mehr Fahrzeuge abgesetzt. Die Förderung von Forschung und Entwicklung erachten manche als sinnvoller. (ag./red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.06.2020)

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