Corona-Tests

Stopp-Corona-App: "Es tut nicht weh, es schadet nicht"

Stopp Corona-App
Stopp Corona-AppAPA/HARALD SCHNEIDER
  • Drucken

Um eine zweite Covid-19-Welle zu verhindern, soll die bisherige Teststrategie zu einem Testprogramm ausgeweitet werden.

Während in Lateinamerika die Zahl der Covid-19-Infizierten rasant steigt, sei die Lage in Österreich weiterhin stabil. Seit Montag wurden lediglich 21 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Präsidenten der Österreichischen Ärztekammer, Thomas Szekeres. „Wir haben keine Zunahmen von Fällen durch die Öffnungen beobachtet“ und seien folglich „auf dem richtigen Weg“, betonte Anschober und zeigte sich überzeugt, „dass wir eine zweite Welle verhindern können“.

Allerdings: „Große Schritte liegen noch vor uns“, appellierte er an die Bevölkerung, weiterhin einen Mindestabstand von einem Meter einzuhalten, Masken zu tragen und die Hygienevorschriften einhalten. „Wir dürfen uns nicht in einer falschen Sicherheit wiegen“, erinnerte Anschober daran, dass das Virus immer noch aktiv sei.

Um weiterhin die Überhand zu behalten, setze Türkis-Grün nun auf das „Containment 2.0“, dahinter verberge sich die Strategie: „Rasch testen“ und „Kontaktpersonen-Management“ betreiben. Konkret: Wird eine Person positiv auf das Virus getestet, werden von den regionalen Behörden die Kontaktpersonen eruiert, damit es zu keiner weiteren Ausbreitung kommt. Um hier noch effizienter zu sein, „wird die Teststrategie in Richtung Testprogramm erweitert“, so Anschober. Damit gemeint: „Wir werden zusätzlich zu den herkömmlichen Schritten auf Screeningpogramme setzen“.

Bisher seien vor allem Bewohner und Mitarbeiter von Alten- und Pflegeheimen sowie Mitarbeiter im Gesundheitsbereich so getestet worden, nun sollen auch Personen „in prekären Lebens- und beruflichen Situationen“ hinzugenommen werden. Denn: Der Wien-Niederösterreich-Cluster sowie Fälle in der US-amerikanischen Fleischindustrie zeigten, dass hier Handlungsbedarf bestehe. Dass gescreent werden kann, mache eine Novellierung des Epidemiegesetzes möglich, sagte Anschober.

„Containment 2.0 ist Kernelement der neuen Strategie"

Einen weiteren, wesentlichen Schritt, um eine zweite Infektionswelle zu verhindern, ortete der Gesundheitsminister in der Stopp-Corona-App des Roten Kreuzes. „Wir erwarten uns eine deutliche Unterstützung“, meinte er. Denn, die Applikation „kann so etwas wie ein Kontakttagebuch sein“. Immerhin falle es oftmals nicht leicht, sich zu erinnern, „wen man vor drei Tagen am Nebentisch sitzen gehabt habe“ oder wer mit einem im gleichen Zug gefahren sei.

Freilich, die Nutzung der App sei keine Verpflichtung - derartige Diskussionen seien längst vorbei, so der Ressortchef. Ähnlich Szekeres: „Es tut nicht weh, es schadet nicht“, sich die App auf das Smartphone zu laden, meinte der Ärztekammerchef. So viele Menschen wie möglich sollten dazu ermutigt werden, immerhin funktioniere die App nur dann, wenn möglichst viele sie nutzen.

„Nur, was man freiwillig macht, macht man auch gerne“, ergänzte Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes. „Das Containment 2.0 ist ein Kernelement der neuen Strategie und dabei ist die Corona-App besonders wichtig." Zum Punkt Datensicherheit, sagte Foitik: Man sei dabei, „die neuesten Standards zu implementieren“. Ab Mitte Juni solle eine Schnittstelle zwischen Android und Apple zur Verfügung stehen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.