Coronakrise

Magere Pfingstbilanz für Lignano ohne Österreicher

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Der italienische Badeort meldet einen Rückgang von 80 Prozent bei den Einnahmen. Italienische Politiker wie Salvini und Di Maio werben für Urlaub in der Heimat.

Der bei österreichischen Touristen beliebte Adria-Badeort Lignano zieht eine magere Bilanz des Pfingsten-Wochenendes. Die friaulische Kleinstadt, die in den vergangenen Jahren zu Pfingsten von österreichischen Jugendlichen gestürmt wurde, musste sich mit einem bescheidenen Start der Badesaison ohne ausländische Gäste begnügen.

Seit Jahren verbringen österreichische Jugendliche die Pfingstfeiertage in der Adria-Stadt. Dabei war es wiederholt zu Alkoholexzessen gekommen. Diesmal verbrachte Lignano ein ungewöhnlich ruhiges Pfingstwochenende. Touristiker beklagten einen Rückgang der Einnahmen von 80 Prozent gegenüber den vergangenen Jahren.

Zwar sind die meisten Badeanstalten und Hotels wieder offen, fast alle Gäste waren jedoch Italiener. Das ausländische Klientel sei komplett ausgefallen, beklagten Touristiker. Viele Ferienwohnungen blieben leer. Ab Mittwoch können sich die Italiener außerhalb der Heimatregion bewegen. Dann dürfen auch Ausländer wieder nach Italien reisen, ohne sich einer zweiwöchigen Quarantäne unterziehen zu müssen.

Hoffen auf italienische Urlauber

Mit einer stärkeren Mobilität hofft der italienische Tourismus auf den Neustart. Zeichen der Hoffnung gibt es bereits. Eine Gruppe aus 200 deutschen Touristen traf am Pfingstsonntag in Venedig ein und besichtigte die Stadt. "Fragt mich nicht, wie sie nach Italien gereist sind. Niemand stoppt deutsche Touristen!", kommentierte der Bürgermeister von Venedig, Luigi Brugnaro. "In diesen Tagen kann man ein einmaliges Venedig bewundern. Besucher haben die Möglichkeit, ein Freilichtmuseum zu sehen", sagte der Bürgermeister der Lagunenstadt.

Italiens Politiker werben indes mit Urlaub in der Heimat. "Im Ausland behandelt man uns Italiener wie Verpestete? Wir pfeifen darauf und urlauben in Italien. Das Meer Sardiniens oder Siziliens ist schöner als in Griechenland oder in Formentera", kommentierte Oppositionschef Matteo Salvini. Diese Ansicht teilt auch Außenminister Luigi Di Maio: „Italien ist wunderbar und das schönste Land der Welt, wo man den Urlaub verbringen kann". Der Außenminister führt derzeit eine diplomatische Tour in Europa, um Reisebeschränkungen aufzuheben.

(APA)

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