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Brexit-Gespräche ohne Sicherheitsnetz

EU und Großbritannien verhandeln wieder
EU und Großbritannien verhandeln wiederREUTERS
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EU und Großbritannien verhandeln wieder. Doch die Aussichten auf konkrete Fortschritte noch im Juni oder auf eine Verlängerung der Post-Brexit-Übergangsperiode sind gering.

Brüssel/London. Eigentlich hätte man Anfang Juni deutlich weiter sein sollen. Nachdem Großbritannien am 31. Jänner den EU-Austritt vollzogen hatte, gaben sich die Verhandler in Brüssel und London bis zum Sommer Zeit, um die Eckdaten des künftigen (Wirtschafts-)Verhältnisses zu skizzieren. Von einer derartigen Skizze war am gestrigen Dienstag keine Spur zu entdecken: Die vierte und letzte Verhandlungsrunde vor der selbst gesteckten Sommer-Deadline begann ohne große Ambitionen – und in Erwartung eines Treffens zwischen Premierminister Boris Johnson und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, bei dem das Post-Brexit-Patt durchbrochen werden soll.

Dass die Verhandlungen nicht recht vom Fleck kommen, ist bereits seit einiger Zeit zu erkennen. Anstatt aufeinander zuzugehen, sind Großbritanniens Chefverhandler David Frost und sein EU-Counterpart, Michel Barnier, in den vergangenen Wochen sukzessive voneinander abgerückt. Während Barnier den Briten vorwirft, sie würden erstens nicht ernsthaft verhandeln und zweitens von bereits gemachten Zusagen hinsichtlich der Modalitäten der künftigen Beziehung abrücken, stößt sich Frost an einem angeblich kolonialistischen Gehabe der Europäer, die nicht verstanden hätten, dass Großbritannien seine Souveränität wiedererlangt habe.

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