Landwirtschaft

Europol beschlagnahmt 1346 Tonnen gefährlicher Pestizide

Pestizide
PestizideAPA/DPA/Patrick Pleul
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Die beschlagnahmten illegalen Pestizide würden ausreichen, um mehr als das gesamte landwirtschaftlich genutzte Gebiet Deutschlands zu besprühen.

Europäische Ermittler haben in einer Operation in 32 Ländern 1.346 Tonnen illegaler Pestizide beschlagnahmt. Das sei doppelt soviel wie bei einer ähnlichen Aktion im vergangenen Jahr, teilte die EU-Polizeibehörde Europol am Mittwoch in Den Haag mit. Die Menge wäre ausreichend, um mehr als das gesamte landwirtschaftlich genutzte Gebiet in Deutschland zu besprühen.

Illegale Pestizide könnten die menschliche Gesundheit gefährden und die Umwelt schädigen, teilte Europol mit. Ermittlungen liefen derzeit noch in Belgien, Frankreich, Deutschland, Polen, Slowenien und der Schweiz. Zwei Personen seien festgenommen worden.

Bauern seien oft ahnungslos und kauften die gefälschten Produkte, weil sie billiger seien, heißt es von Europol. Schätzungen zufolge entfielen zehn bis 14 Prozent des EU-Markts für Insektenbekämpfungsmittel auf diese illegalen Produkte. Dahinter stünden organisierte Banden. Um wirksamer dagegen vorzugehen, würden seit 2015 koordinierte Aktionen gegen diesen illegalen Handel ausgeführt.

Legale Pestizide ist Österreich mehr als verdoppelt

In Österreich ist der Verkauf von erlaubten Pestiziden laut Eurostat von 2011 bis 2018 um 53 Prozent gestiegen. Österreich hat damit nach Zypern mit plus 94 Prozent EU-weit den höchsten Anstieg zu verzeichnen, wie die europäische Statistikbehörde am Mittwoch mitteilte. Wurden 2011 hierzulande noch rund 3,45 Millionen Kilogramm verkauft, belief sich die Verkaufsmenge 2018 auf rund 5,3 Millionen Kilogramm.

In der gesamten Europäischen Union sind hingegen die Verkäufe Eurostat zufolge stabil bei rund 360 Millionen Kilogramm pro Jahr geblieben. Statistiken über den Verkauf von Pestiziden werden als Indikator für den Pestizideinsatz in der Landwirtschaft herangezogen.

Fungizide und Bakterizide machten laut Eurostat mit 45 Prozent den größten Anteil an den gesamten Verkaufsmengen von Pestiziden in der Europäischen Union aus. Herbizide, Krautvertilgungsmittel und Moosvernichter lagen mit 32 Prozent an zweiter Stelle, gefolgt von Insektiziden und Akariziden (Milben und Zecken) mit elf Prozent.

Frankreich, Spanien, Italien und Deutschland waren laut den Daten des Statistikamtes in der Periode 2011 bis 2018 für zwei Drittel der Pestizidverkäufe verantwortlich. Diese vier Mitgliedsländer sind demnach auch die größten landwirtschaftlichen Produzenten der EU. Innerhalb ihrer Grenzen liegen demnach 51 Prozent der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche in der EU und 49 Prozent der gesamten Ackerfläche.

(APA)

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