Museen

Man könnte auch anders vom Krieg erzählen

APA
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Ein Expertenbericht stellt dem Zeitgeschichte-Saal des Heeresgeschichtlichen Museums ein miserables Zeugnis aus. Vor Ort lässt sich die Kritik gut nachvollziehen. Aber was wäre eine Perspektive für das Haus, jenseits von K.-u.-k-Nostalgie?

Welche Bilder bleiben im Kopf, wenn der Besucher das Heeresgeschichtliche Museum verlässt? Glorreiche Siege auf Schlachtengemälden, die Montur in ihrem Zauber, blitzblanke Kanonen, Porträts von stolzen Feldherrn und gütigen Kaisern. Und was war da noch mal im Saal namens „Republik und Diktatur: 1918–1945“?

Eine vergoldete Hitlerbüste fällt uns ein. Propagandaplakate, erst für die Vaterländische Front, dann für den „Anschluss“. Eine wuchtige Gedenktafel für Dollfuß, der mit seiner Verfassung „im Geiste der Gerechtigkeit das neue Österreich schuf“. Klein darunter steht, dass er damit die Demokratie abschaffte, aber wer liest das schon. Die gestreifte Jacke eines KZ-Häftlings muss man gut suchen: Sie liegt am Boden einer Vitrine, neben ihr steht die große Attrappe eines SS-Untersturmführers in schneidiger Uniform.

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