George Floyd

Proteste in New York laut de Blasio friedlicher

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Neue Polizei-Strategien hätten gewirkt. Im Vergleich zu den Nächten davor sei es ein "ganz anderes Bild" gewesen, sagte de Blasio bei einer Pressekonferenz.

Nach Ausschreitungen am Rande von friedlichen Protesten nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd sind die Demonstrationen in der Nacht auf Mittwoch in New York nach Einschätzung von Bürgermeister Bill de Blasio "überwiegend friedlich" verlaufen. Im Vergleich zu den Nächten davor sei es ein "ganz anderes Bild" gewesen, sagte de Blasio am Mittwoch bei einer Pressekonferenz.

Es habe allerdings auch in der Nacht auf Mittwoch "einige Vorfälle gegeben, bei denen Menschen entschieden haben, etwas Illegales oder Gewaltsames zu unternehmen, aber das war selten". Die Polizei habe darauf schnell reagiert - und die friedlichen Proteste respektiert. Neue Polizei-Strategien hätten gewirkt, es bleibe aber noch viel Arbeit, sagte de Blasio weiter.

Proteste auch nach der Ausgangssperre

In der Millionenmetropole hatten auch am Dienstag und in der Nacht auf Mittwoch wieder Tausende Menschen gegen Rassismus und Polizeibrutalität demonstriert - viele davon auch nach Beginn einer nächtlichen Ausgangssperre um 20 Uhr Ortszeit.

Medienberichten zufolge gab es erneut zahlreiche vorübergehende Festnahmen. Eine größere Gruppe von Demonstranten steckte Berichten zufolge über einen längeren Zeitraum auf der Manhattan Bridge fest, weil die Polizei sie weder in Brooklyn noch in Manhattan von der Brücke herunterziehen lassen wollte. Die Situation endete jedoch friedlich und die Demonstranten konnten die Brücke wieder verlassen.

Plünderungen und Ausschreitungen

In den Nächten zuvor hatte es vor allem in Manhattan und den Bronx Plünderungen und gewaltsame Ausschreitungen gegeben. Zahlreiche Geschäfte hatten daraufhin ihre Schaufenster mit Sperrholzplatten verbarrikadiert.

Der Afroamerikaner George Floyd war in der vergangenen Woche bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis getötet worden. Im ganzen Land breiteten sich daraufhin Proteste aus.

Doch nicht nur in den USA, die Protestwelle erreichte auch andere Städte wie Paris, London oder Helsinki. In London versammelten sich am Mittwoch Tausende Menschen, um gegen Rassismus zu protestieren. Tausende Menschen demonstrierten auch in der finnischen Hauptstadt Helsinki. Sie versammelten sich am frühen Mittwochabend auf dem Senatsplatz vor dem Dom der Stadt, um ihre Solidarität mit der Bewegung "Black Lives Matter" zu zeigen und gegen Polizeibrutalität zu protestieren, wie Live-Aufnahmen des finnischen Rundfunksenders Yle zeigten.

Seit Anfang Juni sind Versammlungen auf öffentlichen Plätzen in Finnland unter bestimmten Voraussetzungen wieder mit bis zu 500 Menschen erlaubt. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl dagegen auf rund 3.000, woraufhin sie die Veranstalter wegen des Infektionsrisikos zu einem Ende der Demonstration aufrief. Der Protest wurde daraufhin nach Polizeiangaben von den Organisatoren beendet.

(APA/dpa)

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