Am Donnerstag demonstrierten rund 50.000 Menschen im Andenken an den getöteten George Floyd nun auch in Wien gegen Rassismus und rassistisch motivierte Polizeigewalt. Denn diese sei auch in Österreich ein weit verbreitetes Problem, sagen Beobachter.
Gejubel und Geschrei, „Black lives matter"-Sprechchöre und eine Menschentraube, die sich zwischen den U-Bahn-Stationen Museumsquartier und Volkstheater bis weit in die Mariahilfer Straße und in den Getreidemarkt erstreckte: Diese Eindrücke erwarteten Teilnehmer der Demonstration am Donnerstagnachmittag in der Wiener Innenstadt, die im Andenken an den getöteten Afroamerikaner George Floyd, trotz Gewitters, das inklusive Platzregens pünktlich zum Start der Kundgebung einsetzte, auf dem Platz der Menschenrechte ein Meer aus Plakaten, Fahnen und Transparenten entstehen ließ. Darauf zu lesen: „No racism“, „All lives matter“ oder „White silence is violence“. Nach ersten Schätzungen der Polizei sollen es rund 50.000 Menschen gewesen sein, die an der Kundgebung und beim anschließenden Umzug bis zum Karlsplatz teilgenommen haben.
Zu Beginn der Demo war die Polizei von weit über 10.000 Teilnehmern ausgegangen, alle zehn Minuten seien jedoch rund 5000 Menschen hinzugekommen. Vom Zuspruch der Menschen waren sowohl Veranstalter als auch Polizei überrascht. Der Mindestabstand konnte demnach kaum eingehalten werden und auch die Mundschutzmasken wurden nicht von allen Teilnehmern getragen.