Coronavirus

Daten ab sofort zugänglich

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Archivbild.(c) APA/AFP/GIL COHEN-MAGEN
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Eine neue Website ermöglicht Forschungseinrichtungen den Zugriff auf Daten aus dem Epidemiologischen Meldesystem.

Wien. Forscher erhalten Zugang zu Daten aus dem Epidemiologischen Meldesystem (EMS) des österreichischen Gesundheitswesens. Das gab Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Donnerstag bekannt. Wissenschaftlichen Einrichtungen soll so die Erforschung des Coronavirus Sars-CoV-2 und der von ihm verursachten Erkrankung Covid-19 ermöglicht und damit das Verständnis der Pandemie erhöht werden.

Bisher waren in Österreich – im Gegensatz zu anderen Ländern – viele Daten etwa zu Alter oder Vorerkrankungen von Covid-19-Erkrankten in Krankenhäusern, auf Intensivstationen oder auch der Verstobenen nicht öffentlich zugänglich. Wissenschaftler hatten daher bereits Anfang April in einem Offenen Brief Zugang zu diesen Daten gefordert, da man sonst „größtenteils im Blindflug unterwegs“ sei. Eine „evidenzbasierte Analyse des pandemischen Geschehens unter Ausnützung der Schwarmintelligenz tausender wissenschaftlich tätiger Menschen in den Universitäten und Forschungsinstituten dieses Landes“ sei unerlässlich, hieß es in dem Brief. Zur Beantwortung wesentlicher Fragen fehle aber das Datenmaterial. Nun hat die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) im Auftrag des Gesundheitsministeriums eine Datenplattform (https://datenplattform-covid.goeg.at) eingerichtet, die seit Donnerstag online ist. Für den Zugriff auf die Daten müssen sich Forschungseinrichtungen akkreditieren.

Zuständig dafür ist ein Beirat, der von Maria Kletecka-Pulker vom Ludwig Boltzmann-Institut für Digital Health and Patient Safety geleitet wird. Das Gremium soll die Datenplattform auch wissenschaftlich und inhaltlich begleiten. Die Bereitstellung der Daten erfolgt der Website zufolge „unter höchstmöglichen Standards für Datenschutz und Datensicherheit“. Auf der Website werden Forschungsarbeiten, die unter der Verwendung der EMS-Daten publiziert werden, bekannt gemacht. Zudem werden dort auch allgemeine Informationen zu internationalen Datenangeboten veröffentlicht.

34 positive Tests in 24 Stunden

Unterdessen geht die Zahl der Erkrankten weiter zurück. Von Mittwoch bis Donnerstag gab es österreichweit 34 positive Tests, davon 21 in Wien, vier in Oberösterreich, jeweils drei in Tirol und der Steiermark, zwei in Vorarlberg und einer in Niederösterreich.
Derzeit befinden sich 87 Personen aufgrund des Corona-Virus in Spitalsbehandlung und davon 22 der Erkrankten auf Intensivstationen. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.06.2020)

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