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Corona zum Trotz: Gemeinschaftsräume werden die Zukunft prägen

Gemeinschaftsraum der gehobenen Art: Fitnessraum.
Gemeinschaftsraum der gehobenen Art: Fitnessraum.Pixabay
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Waschküche, Weinkeller, Co-Working-Raum: Auch wenn sie während des Lockdowns wenig genutzt wurden, sollen Gemeinschaftsräume aller Art in Zukunft vermehrt (zu) kleine Wohnräume ergänzen.

Klein aber fein – unter diesem Motto kommen in Wien immer mehr Wohnungen mit maximal 45 Quadratmeter Wohnfläche auf den Markt. Um diese Kompaktheit zu kompensieren, setzen Bauträger vermehrt auf gemeinschaftlich genutzte Flächen. Das Angebot reicht je nach Zielgruppe von der Waschküche über Kinderspielräume bis zu Kinos, Schwimmbädern, Saunen und Weinkellern. „Gemeinschaftsräume sind ein wichtiges Thema – und werden es auch bleiben“, bestätigt Michael Pech, Vorstandsvorsitzender der ÖSW AG. Dementsprechend haben diese im Lauf der Zeit auch ihr Gesicht verändert. „Früher waren Gemeinschaftsräume oft fensterlose Kellerräume. Heute werden sie hingegen bewusst geplant“, weiß Raimund Gutmann vom Beratungsunternehmen WohnbundConsult.

Besonders gut von den Bewohnern angenommen würden gut ausgestattete und platzierte, gemeinsam mit den entwickelte Gemeinschaftsräume. Auch Waschküchen, Kinderspielecken, Werkstätten oder Sporträume sind bei den Bewohnern beliebt. Als eher schwierig haben sich hingegen Gemeinschaftsküchen erwiesen. „Wir haben es probiert, aber sie kommen in der Praxis nicht so gut an“, sagt Pech. Als Knackpunkt im Zusammenleben der Bewohner habe sich vor allem das Thema Sauberkeit und Hygiene erwiesen. „Einmal pro Woche war eine gründliche Reinigung durch die Reinigungsfirma geplant. Und sonst sollten die Bewohner ihre Gebrauchsspuren selbst beseitigen. Da hat es immer wieder Reibereien gegeben“, sagt der ÖSW-Chef.

Teilen und sparen

Die kleiner werdenden Wohnungen sind Gutmann zufolge übrigens nicht der einzige Grund für das zunehmende Angebot: Auch gesellschaftliche Trends wie neue Lebensstile mit vielen biografischen Veränderungen beziehungsweise Phasen und neue soziale Bedürfnisse gehören dazu. „Wir sprechen von einer „Leasing-Gesellschaft“, wo man nicht mehr alles besitzen muss, sondern günstig für eine bestimmte Zeit nutzen kann“, sagt Gutmann.

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