Stadtgespräch

Christoph Schönborns langer Rückzug, Akt zwei

Schönborn geht als Chef der Bischöfe.
Schönborn geht als Chef der Bischöfe.(c) APA/GEORG HOCHMUTH
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Keine zwei Wochen, dann geht der Kardinal als Chef der Bischofskonferenz. Der Nuntius sucht Namen für Wien.

Mariazell hat schon viel erlebt. Millionen einfacher Pilger, Staatsoberhäupter, Kanzler, Minister, Hunderte Bischöfe, viele Kardinäle und selbst zwei Päpste (Johannes Paul II., Benedikt XVI.). Dennoch gibt es in zwei Wochen eine Premiere: Denn die Sommertagung der Bischöfe Österreichs findet unter Corona-Bedingungen statt. Jeder der 15 geweihten Herren muss einen negativen Coronatest mit im Gepäck haben. Abstandsregeln wurden in einem eigenen Sicherheitskonzept definiert.

Auch die Tagesordnung, an der noch gefeilt wird, hat es in sich. Aber ein Pflock wurde eingerammt. Nicht der beliebte Punkt „Allfälliges“ ist gemeint, sondern eine Personalentscheidung mit Tragweite. Kardinal Christoph Schönborn wird sein Amt als Vorsitzender der Bischofskonferenz nun definitiv bei dem um einen Tag verlängerten Treffen vom 15. bis 18. Juni zurücklegen. Der Wiener Erzbischof, im 76. Lebensjahr und nach einem Lungeninfarkt von Ärzten zum Kürzertreten genötigt, wollte dies schon bei der Frühjahrsversammlung tun. Corona hat ihn kurzfristig zum Bleiben bewogen. In nicht einmal mehr zwei Wochen ist es also so weit. Die Mitglieder der Bischofskonferenz müssen nach fast auf den Tag genau 22 Jahren einen neuen Vorsitzenden wählen, der künftig als die Nummer eins der katholischen Kirche des Landes gelten wird.

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