US-Bürgerrechtler kündigt "Marsch auf Washington" an

Al Sharpton kündigt als Reaktion auf Tod des Afroamerikaners George Floyd Protestzug am 28. August an. Es ist ein Datum mit Geschichte: 1963 sprach Martin Luther King auf einer Kundgebung seines berühmtes „I have a dream“.

Der prominente US-Bürgerrechtler Al Sharpton hat als Reaktion auf den Tod des Afroamerikaners George Floyd einen neuen "Marsch auf Washington" angekündigt, um gegen Diskriminierung zu protestieren. Dieser solle am 28. August stattfinden.

Das wäre der 57. Jahrestag der Kundgebung von 1963, bei der Martin Luther King mit den legendären Worten "I have a dream" (Ich habe einen Traum) die Gleichberechtigung von Schwarzen und Weißen einforderte. "Wir gehen an diesem 28. August (nach Washington) zurück, um diesen Traum wiederherzustellen und uns ihm wieder zu verpflichten", sagte Prediger Sharpton bei der Trauerfeier für Floyd am Donnerstagabend (Ortszeit) in Minneapolis. An der Kundgebung werden nach seinen Worten die Familien des 46-Jährigen sowie anderer Afroamerikaner teilnehmen, die "den Schmerz kennen", einen Angehörigen durch Polizeigewalt verloren zu haben.

Martin Luther King hatte seinerzeit rund 250.000 Anhänger nach Washington geführt. Auf der bis dahin größten Kundgebung in der Hauptstadt forderten die Teilnehmer unter anderem ein umfassendes Bürgerrechtsgesetz. "Wir werden die Zeit verändern", sagte nun Sharpton.

Floyd war am Montag vergangener Woche nach einer Festnahme in Minneapolis gestorben. Ein weißer Polizist hatte sein Knie fast neun Minuten lang in den Nacken des am Boden liegenden Floyds gedrückt - trotz aller Bitten des 46-Jährigen, ihn atmen zu lassen. Der Beamte und drei weitere beteiligte Polizisten wurden nach Bekanntwerden des Vorfalls entlassen. Sie wurden inzwischen festgenommen und angeklagt.

(APA/DPA)

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