Urschitz meint

Gepflanzte Bauern und die Maden im Speck

Die teure Agrarförderung sollte endlich seriös evaluiert werden.

Wenn man Sinn für schrägen Humor hat, ist die jährliche Neubefüllung der agrarischen Transparenzdatenbank immer wieder das, was man eine Hetz nennt. Sie erinnern sich: In dieser Datenbank werden jedes Jahr jene Förderungen aufgelistet, von denen Landwirtschaftsfunktionäre mit treuherzigem Dackelblick behaupten, sie seien für die Aufrechterhaltung der kleinbäuerlichen Struktur unumgänglich.

Echt jetzt? Den größten Brocken, nämlich 33,5 Millionen, hat sich zuletzt erneut die Förderungsverteilungsstelle AMA selbst eingenäht. Unter den anderen Millionenempfängern finden sich so „kleinbäuerliche Strukturen“ wie Ableger der ohnehin aus Zwangsbeiträgen finanzierten Landwirtschaftskammer und jede Menge raiffeisennaher- oder kammernaher Firmen und Vereine. Wenn man die Stiftung des Fürsten Liechtenstein nicht als „Bauern“ durchgehen lässt, findet man unter den dreißig größten Subventionsempfängern keinen einzigen Landwirt, dafür aber eine „Vernetzungsstelle für das nationale Netzwerk LE 14–20“. Echte Bauern finden sich eher am Listenende. Dort, wo Bürokratien in Wien und Brüssel gekreißt haben, um beispielsweise einem Oberösterreicher einen (!) Cent Förderung für „Umweltmaßnahmen“ gewähren.

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