Quergeschrieben

Das „Knie im Nacken“ und die normative Kraft des Faktischen

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Ein unschuldiges Opfer von Polizeibrutalität in den USA, eine überraschende Massendemo in Wien, Covid-19 und die Sinnlosigkeit geltender Vorschriften.

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„Nehmt das Knie von unseren Nacken“, rief der amerikanische Bürgerrechtskämpfer, Politiker und Prediger Al Sharpton immer wieder bei der Trauerfeier für den ermordeten Afroamerikaner George Floyd. Wer diesen emotionalen Aufschrei gegen Rassismus in den USA am Donnerstag gehört und die fast gleichzeitig in Wien abgelaufene Demonstration der 50.000 nicht mit Sympathie verfolgt hat, dem fehlt es an Verständnis für die Wut, den Schmerz und die Frustration vieler Amerikaner.

Und dennoch: Die Frage sei erlaubt, warum am Tag nach dieser überraschend großen Massendemonstration gegen Rassismus nicht alle Beschränkungen für den öffentlichen Raum umgehend aufgehoben wurden? Die Ereignisse am Karlsplatz führten sie ad absurdum. Gesundheitsminister Rudolf Anschober reagierte am Tag danach so: Er habe auf den Fotos Masken und Abstand gesehen, sei aber auch irritiert gewesen. Es könne jederzeit zu Übertragungen kommen, Pandemieschutz gelte auch für Demos, man sollte nicht unvorsichtig sein.

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