Rund 50.000 Menschen kamen am Donnerstag zur „Black Lives Matter“-Demo in der Wiener Innenstadt. Die Abstandsregel wurde zumeist ignoriert.
Demonstrationen

Die Geburt einer neuen Protestkultur

Die Anti-Rassismus-Demos in Wien haben alle Erwartungen gesprengt. Und erinnern nun in Ansätzen an die Fridays-for-Future-Bewegung.

Wien. Damit hatte niemand gerechnet. 3000 Menschen waren für die Demonstration am Donnerstag angemeldet gewesen. Schätzungsweise 50.000 sind gekommen. Es war ein Meer aus Plakaten, auf denen „I can't breathe“, „All lives matter“ oder „White silence is violence“ geschrieben stand. „Black lives matter“-Sprechchöre beschallten die Kundgebung, die zwischen Museumsquartier und Volkstheater ihren Ausgang nahm. Und auch am Freitagnachmittag fanden sich Tausende Teilnehmer bei der Fortsetzung der Proteste vor der US-Botschaft ein.

Die vorwiegend jungen Menschen gehen gegen Rassismus, gegen Polizeigewalt auf die Straße – nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd in den USA. Der Ort des 50.000-Teilnehmer-Protests vom Donnerstag war nicht zufällig. Ebendort befindet sich seit 2003 das Marcus-Omofuma-Denkmal, das an den Tod des nigerianischen Flüchtlings im Jahr 1999 erinnert. Drei Polizisten hatten ihn während seines Abschiebe-Flugs mit Klebeband gefesselt und dabei auch Mund und Nase verklebt. Omofuma erstickte hilflos. Österreichs Polizei stand daraufhin im Mittelpunkt einer Rassismus-Debatte.

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