Daten

„Viele Covid-Maßnahmen waren nicht evidenzbasiert“

In den vergangenen Monaten hat sich die österreichische Öffentlichkeit angewöhnt, auf Kennzahlen zu blicken.
In den vergangenen Monaten hat sich die österreichische Öffentlichkeit angewöhnt, auf Kennzahlen zu blicken.(c) APA/AFP/JOSEP LAGO
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Österreich hat keine Tradition, Daten für die Forschung mit zu erheben. Das rächt sich in der Krise.

Wien. Wie vermisst man eine Pandemie? In den vergangenen Monaten hat sich die österreichische Öffentlichkeit angewöhnt, auf Kennzahlen zu blicken. Die Zahl der Neuinfektionen. Der Tests. Der Intensivpatienten. Doch diese Zahlen zeigen nur die Oberfläche der Daten, nicht ihr wahres Gesicht.

Beispiel Neuinfektionen (oder korrekter: neu entdeckte Infektionen). Man weiß, wie viele infiziert sind, aber nicht wer. Junge oder Alte? Gesunde oder Menschen mit Vorerkrankung? Ebenso ist es bei den Tests. Man kennt die Summe, weiß aber nicht, warum getestet wurde. Handelt es sich um Routine-Checks in Betrieben? Um Cluster in Haushalten? Oder um Fälle, die über die Nummer 1450 erkannt werden und deren Kontext man nicht kennt? Auch die Auslastung der Intensivbetten für Covid-Patienten sagt weniger als man denkt. Bleibt sie stabil, kann das heißen, dass dieselben Patienten wochenlang dort liegen. Oder aber, dass es Zu- und Abgänge in gleichem Ausmaß gibt.

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