Britischer Premier Cameron gegen Burka-Verbot

Britischer Premier Cameron gegen Burka-Verbot
Britischer Premier Cameron gegen Burka-VerbotBritischet Premierminister David Cameron (c) AP (Lefteris Pitarakis)
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Der britische Premierminister David Cameron reagiert auf Forderungen nach einem Verschleierungs-Verbot in Großbritannien. Cameron sei dafür, dass die Verschleierung eine "persönliche Entscheidung sein muss".

Der britische Regierungschef David Cameron ist nach Angaben seines Sprechers gegen ein Verbot der Vollverschleierung muslimischer Frauen in Großbritannien. "Ich denke, dass die Position des Premiers diejenige ist, dass dies eine persönliche Entscheidung sein muss und wir zu diesem Thema keine Gesetze erlassen müssen", sagte der Sprecher Camerons am Montag in London.

Mehrheit für Burka-Verbot fehlt

Am Samstag hatte der konservative Parlamentarier Philip Hollobone im britischen Unterhaus einen Gesetzesentwurf für ein Verschleierungsverbot eingebracht um damit nach eigenen Angaben die Diskussion über die Verschleierung voranzutreiben. Der Entwurf des Tory-Politikers soll im Dezember behandelt werden - Chancen auf eine Mehrheit hat er aber kaum. Die meisten britischen Abgeordneten und die Regierungskoalition aus Konservativen und Liberaldemokraten lehnen ein Verbot der Vollverschleierung ab. Auch Einwanderungsminister Damian Green hatte ein Burka-Verbot am Sonntag als "sehr unwahrscheinlich" bezeichnet.

In Großbritannien leben nach Angaben des britischen Rats der Muslime mehr als 2,5 Millionen Muslime. Weniger als ein Prozent davon tragen einen Ganzkörperschleier. In Frankreich hatte die Nationalversammlung am vergangenen Dienstag mit großer Mehrheit das Tragen von Ganzkörperschleiern verboten. Im September stimmt der französische Senat über das Gesetz ab, das im kommenden Jahr in Kraft treten soll. Erstmalig in Europa hatte das belgische Parlament im April ein Verbot des Ganzkörperschleiers in der Öffentlichkeit verabschiedet. In anderen Ländern wie Spanien, den Niederlanden und der Schweiz wird darüber debattiert.

( APA/AFP)

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