Misshandlung: Ermittlungen gegen Schulbrüder in OÖ

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Im Zeitraum von 1968 bis 1985 sollen in Bad Goisern Schüler misshandelt worden sein. Zwei der beschuldigten Schulbrüder sind bereits verstorben. Die Fälle könnten bereits verjährt sein.

Die Staatsanwaltschaft Wels ermittelt wegen Gewalt-Vorwürfen gegen den Schulbrüder-Standort in Bad Goisern. Das hat der Behördensprecher Manfred Holzinger in der "Zeit im Bild" am Montag bestätigt. Die Ermittlungen beträfen fünf Fälle zwischen 1968 und 1985. "Betroffen davon sind drei Schulbrüder und drei Erzieher", so Holzinger. Zwei der Schulbrüder seien bereits verstorben. Ermittelt werde wegen Vorwürfe der körperlichen Gewalt. Möglicherweise sind die Vorfälle bereits verjährt.

Der Provinzial der Schulbrüder Johann Gassner sagte, er wolle, "dass die Wahrheit ans Licht kommt". Wenn etwas "noch schlagend" sei, sollten sich die Menschen melden. Allerdings müsse die Staatsanwaltschaft darüber befinden und die Urteile der Gerichte würden gelten.

Zu dem noch lebenden geistlichen Beschuldigten gab Provinzial Gassner an, er sei 80 Jahre alt und schon lange nicht mehr im Schuldienst. Der ehemalige Direktor, gegen den laut "Kurier" wegen Gewalt-Vorwürfen ein dauerhaftes Berufsverbot als Lehrer verhängt wurde, habe ebenfalls mit der Schule nichts mehr zu tun, er sei Mitglied der Brüdergemeinschaft in Bad Goisern.

Anfang Juli war der Orden der Schulbrüder mit der ersten Anzeige der von Waltraud Klasnic geleiteten kirchlichen Opferschutzanwaltschaft konfrontiert worden. Vorerst hatten sich die Vorwürfe auf die De La Salle-Schule in Wien-Strebersdorf konzentriert und sich um sexuellen Missbrauch gedreht. Bald war aber auch von Gewalthandlungen im Zusammenhang mit dem Internat Stephaneum im Oberösterreich die Rede.

(Ag.)

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