Placebos für Psychedelika?

Ob sie nun „narrische Schwammerln“ oder „magic mushrooms“ heißen: Ihr Psilocybin verändert den Blick.
Ob sie nun „narrische Schwammerln“ oder „magic mushrooms“ heißen: Ihr Psilocybin verändert den Blick.(c) Frank Röder / Westend61 / picturedesk.com
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Manche Forscher plädieren für die Nutzung bewusstseinserweiternder Drogen als Medikamente, andere sehen sie gar simulierbar.

Als Albert Hofmann am 19. April 1943 von der Arbeit nach Hause radelte, überfielen ihn „Schwindel, Angstgefühl, Lähmungen“, bald hatte sich seine „Umgebung in beängstigender Weise verwandelt“, ein „Dämon“ plagte ihn, dann schlug alles um, nun wurde er von einem „unerhörten Farbenspiel“ beglückt. All das widerfuhr ihm nach dem Verlassen seines Labors bei der Basler Pharmafirma Sandoz. Dort hatte er von einer Substanz genascht, die er 1938 synthetisiert hatte. Er hatte auf ein Kreislaufmedikament gehofft, aber Testmäuse wurden nur unruhig, die Restbestände wurden eingelagert. Es war LSD, ein Derivat der Lysergsäure.

Die steckt in der Natur in Mutterkorn, einem Pilz, der Getreide befällt, und welche Dämonen der wecken kann, hat der österreichische Schriftsteller Leo Perutz 1933 schon im Roman „St. Petri-Schnee“ imaginiert: Eine dumpfe Dorfgemeinschaft, deren Grundherr sie mit der Droge in fanatische Glaubenskämpfer unter seinem Kommando verwandeln will, entwickelt sich stattdessen zu einer revolutionären Masse, die ihn und sein Machtgefüge kurz und klein schlägt.

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