Schadenersatz

Fußballfan stürzt, Verein muss zahlen

Im Gernot-Langes-Stadion in Wattens (im Bild das Cupspiel der Tiroler gegen Austria Wien im September 2019) war das Unglück vor zwei Jahren geschehen.
Im Gernot-Langes-Stadion in Wattens (im Bild das Cupspiel der Tiroler gegen Austria Wien im September 2019) war das Unglück vor zwei Jahren geschehen.(c) APA/EXPA/STEFAN ADELSBERGER (EXPA/STEFAN ADELSBERGER)
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Weil er beim Verlassen des VIP-Klubs über eine Kante stolperte, erhält ein Stadionbesucher Geld. Er ist aber mitschuldig, weil er auf das Spielfeld statt auf den Boden geschaut hat.

Wien. Zunächst hatte der Fußballverein dem Verunfallten ein Trikot und eine Jahreskarte als Entschädigung angeboten. Dann erwog die Haftpflichtversicherung immerhin, 3000 Euro zu zahlen. Nun ist es für den Fan nach einem Sturz im Stadion doch deutlich mehr Geld geworden. Wenngleich er selbst mitschuldig am Geschehenen ist, wie die Höchstrichter in einer aktuellen Entscheidung betonen.

Der Mann war einer von 1270 Zusehern, die sich im März 2017 das Spiel WSG Swarovski Wattens gegen SV Horn in der zweithöchsten Spielklasse gegönnt hatten. Sogar eine Karte für den VIP-Bereich hatte der Unternehmer erworben. Kurz vor der Pause erhob sich der Mann von seinem Platz. Beim Verlassen des VIP-Bereichs passierte das Unglück, als der Mann an einer für Rollstuhlfahrer anliegenden Rampe vorbeiging. Er stolperte über eine sechs Zentimeter hohe Kante, stürzte auf eine nach unten führende Treppe hinunter und verletzte sich schwer.

Das Unglück war sogar Thema in lokalen Medien. Die „Tiroler Tageszeitung“ berichtete darüber, dass der Verein in einem „nett formulierten Brief“ versuchte, die Sache durch die Abokarte aus der Welt zu schaffen. Für den durch das Unglück aber (zumindest vorläufig) berufsunfähig gewordenen Mann war das zu wenig. Er hat sich eine komplizierte Fraktur am Arm zugezogen, die Hand ist nicht mehr belastbar.

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