Im libyschen Bürgerkrieg sollen ab Montag die Waffen schweigen, verkündete Rebellengeneral Haftar. Doch das Ende seiner Offensive bedeutet nicht das Ende der Kämpfe.
Istanbul. Wenn eine der Kriegsparteien in Libyen einen Waffenstillstand fordert, ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass sie militärisch ins Hintertreffen geraten ist. Derzeit ist es Rebellengeneral Khalifa Haftar, der plötzlich den Wert von Frieden und Verständigung entdeckt haben will. Gemeinsam mit seinem Unterstützer Ägypten tritt Haftar für eine Feuerpause ein, die heute, Montag, beginnen solle.
Doch der Bürgerkrieg in dem nordafrikanischen Land wird damit nicht enden, er tritt in eine neue Phase. Haftar hatte zuletzt seinen Großangriff auf die Hauptstadt Tripolis nach mehr als einem Jahr abbrechen und einen Vormarsch seines Kriegsgegners, der von der Türkei unterstützten Einheitsregierung, hinnehmen müssen. Diese Wende wird die Einmischung internationaler Mächte nicht beenden – könnte aber die Teilung Libyens besiegeln.