Black Monday

Werden Konzerne gefährlich, wenn sie in den DAX kommen?

Erstmals seit 14 Jahren ist wieder ein Unternehmen aus Berlin im DAX vertreten.
Erstmals seit 14 Jahren ist wieder ein Unternehmen aus Berlin im DAX vertreten. REUTERS
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Der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen löst die Lufthansa im Frankfurter Leitindex ab. Das macht Mietervertretern Sorgen.

Der bevorstehende Einzug des Berliner Immobilienkonzerns Deutsche Wohnen in den DAX passiert in Zeiten einer hoch ideologisch geführten Debatte über Miethöhen in Deutschland. Das Unternehmen soll, wie berichtet, die Lufthansa ablösen, die nach 32 Jahren aus dem Frankfurter Leitindex fliegt.

Der Wechsel findet starke Beachtung: Erstmals seit 14 Jahren ist wieder ein Unternehmen aus Berlin im DAX vertreten. Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger fordert, dass die Deutsche Wohnen auch ihre Hauptversammlungen in Berlin und nicht wie bisher in Frankfurt abhält – „auch wenn es Proteste geben sollte“.

Denn in Berlin tobt seit Längerem ein heißer Streit über Miethöhen. Mieterschützer werfen der Deutsche Wohnen, die 116.000 Wohnungen in der Hauptstadt hat, und anderen Vermietern vor, hohe Mieten bei Wiedervermietung zu kassieren und wenig in Instandsetzung zu investieren – Vorwürfe, die die Deutsche Wohnen stets zurückgewiesen hat. Schließlich wurde in Berlin eine Mietpreisdeckelung eingeführt, die auch den zweitgrößten deutschen Wohnimmobilienkonzern (nach der Vonovia) zwingt, Mieten zu senken. Die Deutsche Wohnen erwartet dadurch heuer Mietausfälle von neun Mio. Euro und nächstes Jahr 30 Mio. Euro. Angesichts von Gesamtmieterlösen in Höhe von 862 Mio. Euro im Vorjahr sehen die Anleger das gelassen, die Aussicht auf den DAX-Einzug hat der Aktie noch einmal so richtig Schwung verliehen.

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